Beilngries

Bewegte Jahre

Blick auf die Geschichte des Roten Kreuzes in Beilngries

04.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Betreutes Wohnen: Architekt Robert Wein (links) überreichte dem damaligen BRK-Kreisvorsitzenden Xaver Bittl im Mai 2000 die symbolischen Schlüssel für das Bauwerk. Repro: Nester

Beilngries (nes) Beim jüngsten Informationsabend der BRK-Bereitschaft hat Chronist Bernd Nester die besonderen Ereignisse des hiesigen Roten Kreuzes in der Zeit von 1993 bis zur Jahrtausendwende in Erinnerung gerufen.

Dazu zeigte er allerdings zuerst die Entstehungsgeschichte der Idee des Roten Kreuzes und die Anfänge in Beilngries auf. Bereits 1881 hatte sich ein „Verein zur Unterstützung im Felde verwundeter Krieger“ und zwei Jahre später ein „Frauenverein zum rothen Kreuz“ gegründet. Die Neugründung einer Sanitätskolonne erfolgte 1928, die bis heute als BRK-Bereitschaft in verschiedenen Bereichen zum Wohle der Bevölkerung tätig ist.

Die bereits vor 1990 ins Leben gerufene ambulante Krankenpflege mit psycho-sozialer Betreuung nahm wegen des großen Zuspruchs eine rasante Entwicklung. „Die Schwestern von der Beilngrieser Ambulanten Krankenpflege sind äußerst beliebt, bringen sie doch neben medizinischer Versorgung auch frischen Wind und Abwechslung in die oft einsamen Stuben älterer Menschen“, ist einem Zeitungsartikel zu entnehmen. Die Einrichtung entwickelte sich zur heutigen unverzichtbaren Sozialstation mit ärztlich verordneter medizinischer Betreuung und häufiger hauswirtschaftlicher Hilfeleistung für betagte Mitbürger.

Ein weiteres herausragendes Ereignis war die Planung und Realisierung eines Seniorenwohnheims unter der Federführung des Roten Kreuzes, wobei „die treibende Kraft für diese Idee von Anfang an der stellvertretende BRK-Kreisvorsitzende Max Sillner“ war. Diese Anlage mit 30 Wohneinheiten wurde mit Zugang zum bestehenden Seniorenzentrum errichtet, wobei die Sozialstation in diesem Gebäude integriert wurde. Einweihung und Schlüsselübergabe dieses größten Bauvorhabens im BRK-Kreisverband Eichstätt erfolgten im Mai 2000. Die demografische Entwicklung in der Bevölkerung mit den steigenden Betreuungsanforderungen bewies eindringlich die Notwendigkeit dieser beiden wegweisenden Investitionen.

Die in Beilngries stationierte Katastrophenschutzeinheit „1. Fernmeldezug Eichstätt mit Verpflegungstrupp“ wurde aufgelöst, fand unter dem Roten Kreuz eine neue Bleibe und ist heute noch als Arbeitskreis Betreuung, kurz „Betreuungszug“, präsent. An der Altmühltal-Realschule übergab Bernd Nester nach 18 Jahren und mehr als 1000 in Erster Hilfe ausgebildeten Schülern die Lehrgänge in Kollegenhände. Die vorweihnachtlichen Seniorennachmittage „auf dem Berg“ waren noch Tradition. Marlene Breitschopf hielt Kurse über „Krankenpflege in der Familie“ ab und fleißige Hände verwandelten einen alten Bauwagen in die heute noch bei zahlreichen Veranstaltungen eingesetzte „Mobile Wache“. „Die Ära Ottmann geht zu Ende. Eine Institution tritt in den Ruhestand“ und „Hans Ottmann zum Ehrenkolonnenführer ernannt“ waren als Schlagzeilen in der Presse zu lesen, und die konstante positive Entwicklung der Blutspendezahlen zeichnete sich bereits damals ab.

Neben dem Blick zurück wurde aber auch noch vorausgeplant. Bereitschaftsleiter Erwin Liedel schlug eine Radtour im Mai mit dem Besuch der Fischzucht eines Mitgliedes mit Einkehr vor.

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