Ingolstadt (hl) Mahnende Worte zur neuen Industrie 4.0 und zur beständig fortschreitenden Vermischung von Arbeits- und Privatwelt der Menschen: Am Vorabend des 1. Mai sind beim traditionellen Empfang der Stadt für Gewerkschaftsvertreter im Alten Rathaus erwartungsgemäß auch kritische Anmerkungen zum Ingolstädter Wirtschaftsboom gemacht worden.
Der Ingolstädter DGB-Chef Berhard Stiedl konterte eine Aussage von OB Christian Lösel, wonach man in der Region beschäftigungspolitisch auf einer „Insel der Seligen“ lebe, mit Hinweisen auf zunehmende prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Bei manchen Arbeitsbedingungen und Entlohnungssystemen mangele es an Würde. „Das werden wir nicht akzeptieren“, gab Stiedl unter dem Applaus der rund 70 Besucher die Marschrichtung der Gewerkschaften vor.
Der OB war zuvor auf die Herausforderungen einer vom digitalen Wandel beherrschten Arbeitswelt eingegangen. Er betonte die positive Haltung der Stadt zum neuen Mindestlohn, den er genauso gefordert habe wie seine beiden Vorgänger im Amt. Lösel wird an diesem Freitag auch bei der traditionellen DGB-Maikundgebung auf dem Paradeplatz sprechen. Sie beginnt um 10.30 Uhr.