Neuburg

Asyl: Die Turnhallen füllen sich

19.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:10 Uhr

Neuburg (szs/kpf) Die Notunterkunft in der Turnhalle des Descartes-Gymnasiums füllt sich. Nachdem am Donnerstag 40 Asylbewerber eingezogen waren (wir berichteten), kam am Freitagabend ein weiterer Bus in Neuburg an. Er brachte überwiegend Männer, und zwar aus Afghanistan, Eritrea, Syrien, Nigeria, Uganda, Senegal und dem Kongo, aber auch zwei Frauen aus Eritrea, davon eine Mutter mit Kind sowie eine Familie aus Afghanistan mit zwei Kindern.

Landratsamt-Pressesprecher Thomas Assenbrunner erwartete noch einen weiteren Bus aus München. Nachdem die Abläufe in der Landeshauptstadt immer wieder verändert werden, bestand am Abend aber noch keine Gewissheit, ob der zweite Bus an diesem Freitag noch eintreffen wird. Die Aufnahme am Donnerstag sei reibungslos verlaufen, sagte Assenbrunner. Man habe sich auch auf Kinder eingestellt und mit Hilfe der Kliniken St. Elisabeth für Babynahrung, Windeln und andere spezifische Dinge gesorgt. Ausdrücklich würdigte Assenbrunner auch die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer, ohne die es nicht gehen würde. So war unter den 50 bis 60 Helfern das Rote Kreuz mit einer starken Abordnung vertreten.

Der Gesundheitszustand der Flüchtlinge sei wie erwartet, erklärte der Leiter des Neuburger Gesundheitsamtes, Bernhard Schmid, nach einer ersten Untersuchung am Donnerstagabend, direkt nach der Ankunft. Besonders die Menschen aus Eritrea müsse man genauer untersuchen, weil die medizinische Versorgung dort katastrophal sei. Zehn Verdachtsfälle von Krätze habe man festgestellt und sofort behandelt. Außerdem wurden die Patienten an einen Hautarzt vermittelt. „Ansonsten war nichts Dramatisches dabei“, sagt der Medizinaldirektor. Eine gründliche Erstuntersuchung folgt dann am kommenden Montag. Dann werden die Menschen auf Tuberkulose, Hepatitis B und HIV getestet, sowie allgemeinmedizinisch untersucht.

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