Gerechte Lösung Umgehung

01.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Zum Bericht „Diese Umgehung schießt am Ziel vorbei“ (HK vom Mittwoch, 1. Juli, 2015):

Meine Worte richten sich an die Bürgerinitiative Bigu und an die Stadt Hilpoltstein. Es wird geschrieben, dass die Betroffenen nur bis zur eigenen Haustür denken. An was denken denn die Gegner der Umgehung? Doch auch nur an ihre eigene Haustür. Haben die Bewohner von Hofstetten schon mal daran gedacht, dass sie selbst Teil des städtischen Verkehrs sind? Darum sollte das Ganze etwas gerechter verteilt werden.

Selbst wenn nur 5000 Fahrzeuge – vor allem Lastwagen – weniger am Altstadtring entlang fahren, bedeutet das für viele Bürger der Stadt Hilpoltstein 30 Prozent mehr Lebensqualität. Ich denke, dass ein Menschenleben genauso schützenswert sein sollte wie ein bedrohtes Tierleben. Denn auch wir Bürger sind vom Verkehr in unserer Gesundheit und unserem Leben bedroht.

Um auf die Worte von Frau Rodarius einzugehen, die Zahlen seien veraltet: Der Altstadtring wurde auf Zahlen von 1972 gebaut, auch damals haben wir gesagt, dass diese Zahlen so nicht mehr stimmen, da hat es seitens des Stadtrats, in dem Frau Rodarius vertreten war, nur geheißen, dazu gibt es Hochrechnungen. Die wird es wohl heute doch auch geben. Der Altstadtring ist damals hinsichtlich der alten Zahlen gebaut worden. Da hat auch niemand von den Verantwortlichen geschrieben: „Dieser Ring schießt am Ziel vorbei.“

Wie kann jemand, der nicht in der Nähe des Altstadtrings wohnt, behaupten, es würde keine Entlastung am Tag oder in der Nacht geben? Ich lade gerne die Verantwortlichen ein, einmal einen Nachmittag in unserem Garten zu verbringen oder jetzt bei diesem Wetter, da jeder gerne mit offenem Fenster schläft, in unserem Gästezimmer zu übernachten. Dann können Sie sich gerne Ihre Meinung vor Ort bilden. Und diese fällt dann garantiert anders aus.

Wie soll ein alternatives Verkehrskonzept diese Probleme lösen? Wie will man den Güterverkehr neu gestalten, außer über die Umgehungsstraße? Die Bahnanschlüsse wurden stillgelegt. Ich glaube nicht, dass die Firmen im Gewerbegebiet ihre Waren mit dem Öffentlichen Nahverkehr transportieren können. Oder ist in dem von der Bigu angesprochenem alternativen Verkehrskonzept auch eine Verringerung des Warenaufkommens der Gewerbetreibenden oder die Verpflichtung der Arbeitnehmer aus Heideck, Marquardsholz oder Hofstetten, mit dem Fahrrad nach Nürnberg zu fahren, vorgesehen?

Apropos Fahrrad: Der Radweg entlang des Altstadtrings, ist viel zu gefährlich. Es gehen zu viele Ausfahrten und Straßen auf den Ring. An jeder dieser Einmündungen muss man damit rechnen, in einen Unfall verwickelt zu werden. Erst diese Woche hat sich wieder ein Unfall mit einem Fahrradfahrer und einem Lastwagen ereignet.

Ich frage mich wie hoch die Belastung und die Unfallrate am Altstadtring noch steigen muss, bis ein Umdenken hin zu der gerechten Lösung Umgehungsstraße stattfindet.

Monika Kraus

Hilpoltstein

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