Eichstätt (kno) Ein Dreivierteljahr lang klaffte eine Lücke in der „Ahnengalerie“ der Bürgermeister im Eichstätter Rathaus – nun ist sie wieder geschlossen. Das Bild der drei Bürgermeister, die die Stadt im Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 regierten, hat Stadtrat Stephan Bleitzhofer mit einem erklärenden Text versehen.
Dazu hat er noch aktuelle Fotos von vor kurzem in Eichstätt verlegten Stolpersteinen platziert, die an vertriebene und ermordete Juden aus Eichstätt erinnern.
Insgesamt zog sich die Geschichte dieser Galerie über zehn Jahre hin. Sie zeigt die Bürgermeister von 1825 (Josef Holl) bis 1994 (Arnulf Neumeyer, jeweils Amtsantritt). Kommentarlos dazwischen gehängt: die Bilder der drei Nazi-Bürgermeister Walter Kraus, Edgar Emmert und Hans Rösch. So blieb das über Jahre, auch wenn zwischendurch immer wieder Kritik daran aufflammte, Eichstätter NS-Größen so ohne Weiteres in eine Reihe mit demokratisch legitimierten Bürgermeistern zu stellen.
Im vergangenen Oktober konnte sich der Stadtrat dann dazu durchringen, einen entsprechenden Text beizufügen. Der ist nun fertig. Darin heißt es unter anderem: „Die Herrschaft des Nationalsozialismus führte auch in Eichstätt zu Unterdrückung und Unrecht.“