Schrobenhausen

Hochwasser: Petition eingereicht

DU organisiert Ortstermin unter Ausschluss der Öffentlichkeit

06.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Zwei Abgeordnete, ein Problem: Christian Magerl (4.v.r.) und Martin Huber (4.v.l.) vom Petitionsausschuss ließen sich von Gerhard Beck (3.v.r.) die Probleme beim Schrobenhausener Hochwasserschutz erklären - Foto: DU

Schrobenhausen (oh) Die Pläne für den Hochwasserschutz in Schrobenhausen beschäftigen jetzt den bayerischen Landtag.

Der Petitionsausschuss will sich nach der parlamentarischen Sommerpause des Themas annehmen, versprach Ausschussvorsitzender Christian Magerl bei einem Ortstermin in Schrobenhausen. Den hatte Gerhard Beck von der DU (Die Unabhängigen) organisiert.

Den betroffenen Bürgern der Stadt stehe das Wasser bis zum Hals, wenn sie an den geplanten Hochwasserschutz denken, so die DU in einer Pressemitteilung. Viele könnten sich mit dem, was da auf sie zukommen werde, nicht anfreunden. Gerhard Beck wolle, obwohl er selbst nicht betroffen sei, den Bürgern helfen. Er wendete sich mit einer Petition an den Landtag. Zuvor hatte Beck unter dem Titel „Keine Mauern in Schrobenhausen für den Hochwasserschutz, Breite vor Höhe“ Unterschriften gesammelt, die er dem Petitionsausschuss vorlegte.

Auf Becks Initiative kamen Christian Magerl (Bündnisgrüne) und sein Landtagskollege Martin Huber (CSU) unter Ausschluss der Öffentlichkeit nach Schrobenhausen. Begleitet wurden sie von Vertretern des Landratsamtes Neuburg-Schrobenhausen, des Wasserwirtschaftsamtes Ingolstadt, der Stadt Schrobenhausen und der Regierung von Oberbayern in München. Bei einer Besichtigungstour stellte Beck den beiden Abgeordneten umfangreiche Informationen zu den Hochwasserschutzplänen in Schrobenhausen zur Verfügung.

Die Paarbrücke an der Alten Dorfstraße war die erste Station. Dort wurden etliche Probleme für Mühlried angesprochen. Dabei wurde der Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes gefragt, wie es möglich sein solle, 73 Kubikmeter pro Sekunde durch die Brücke zu zwängen, wenn bereits bei 43 Kubikmetern pro Sekunde das Wasser an den Unterzügen der Brücke anstehe? Das Wasserwirtschaftsamt habe, so die DU, widersprüchliche Angaben zu den Wassermengen gemacht, die bei einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ 100) in der Paar und der Weilach anfielen.

Zudem forderte Beck, die Einmündung des Roll- und Schönwiesengrabens wieder hinter die Staatsstraße 2046 zu verlegen. Auch sollten Wohnhäuser besser geschützt werden als es der Plan bislang vorsehe. Ein Blick von der Regensburger und der Ingolstädter Straße über das Maisfeld des Leinfelderhofes sollte den Betrachtern zeigen, mit welchem Ausmaß die Anwohner ab einem HQ 20 zu rechnen hätten, wenn die geplanten neun Rohre (je 720 mal 1000 Millimeter) eingebaut würden. Nicht nur das geflutete Gelände, so Beck und die DU, sondern auch die zu erwartende Anhebung des Grundwasserspiegels, der sich dann in Spatentiefe befinde, würden enorme Probleme mit sich bringen. Die DU stelle die Frage, wer für die zu erwartenden Schäden aufkomme?

Ein weiteres Anliegen von Beck und der DU ist es, einen Rückhalteraum für die Weilach vor der Pfaffenhofener Straße zu schaffen. In den bisherigen Plänen werde nicht ein einziger Liter Weilachwasser für den Hochwasserschutz zurückgehalten, so die DU weiter. An der nächsten Station der Besichtigung zeigte Beck den Bereich, der nach seinen Unterlagen dafür geeignet wäre.

Eine Besichtigung in der Fischergasse und im Goachat fiel dem begrenzten Zeitbudget der beiden Abgeordneten zum Opfer. Dafür mussten die Unterlagen, die den beiden ausgehändigt wurden, ausreichen.

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/hochwasser-petition-eingereicht-3982777
© 2024 Donaukurier.de