Geisenfeld

Bundesliga-Luft im FC-Stadion

FC Ingolstadt 04 bestreitet am Freitag ein Testspiel gegen Greuther Fürth – Freier Eintritt für Jugendliche bis 16 Jahre

28.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Keinen Anlass zu Beanstandungen soll bei der Partie der beiden Profiteams das Spielfeld bieten. Deshalb wurde in den vergangenen Wochen nicht nur gewässert, was das Zeug hält, sondern in den Torbereichen auch ein neuer Rollrasen verlegt - Foto: FC Geisenfeld

Geisenfeld (kog) Ein neuer Rollrasen vor den Toren und ansonsten wässern, immer wieder wässern. Das war für das Team des FC Geisenfeld in den vergangenen Wochen oberste Pflicht.

Schließlich soll das Spielfeld tipptop sein, wenn am nächsten Freitag die Fußball-Bundesliga nach Geisenfeld kommt. FC 04 Ingolstadt gegen Greuther Fürth, also erste gegen zweite Liga, so lautet die hochkarätige Begegnung, die am 4. September um 16 Uhr in Geisenfeld angepfiffen wird. Beide Teams nutzen die Länderspielpause der Ligen an diesem Wochenende für ein Testspiel. „Wir rechnen mit einem erstmals ausverkauften FC-Stadion“, zeigt sich der zweite FC-Vorsitzende Werner Thorwarth optimistisch. Ausverkauft, das hieße 1500 Zuschauer. Zu denen sicherlich Hunderte Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre gehören werden, schließlich können diese ihre Bundesliga-Helden völlig kostenfrei bewundern. Nur männliche Erwachsene, die weder Mitglied des FC Geisenfeld noch im Rentenalter sind, zahlen die vollen acht Euro Eintritt, für alle anderen gilt ein ermäßigter Preis von fünf Euro. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern werden gemäß Vertrag nach Abzug der Schiedsrichterkosten unter den drei beteiligten Vereinen aufgeteilt, berichtet Thorwarth.

Der FC Geisenfeld muss für alle Kosten rund um das Spiel aufkommen (etwa Bewirtung der Spieler), dafür bleiben ihm im Gegenzug die Einnahmen aus den Verkaufsständen. „Auch dank der Unterstützung einiger Sponsoren sind wir finanziell auf der sichereren Seite“, lässt Thorwarth wissen.

Doch wie ist es überhaupt gelungen, eine so hochkarätige Partie nach Geisenfeld zu holen? „Es gibt schon seit mehreren Jahren einen guten Kontakt zwischen dem FC Geisenfeld und dem FC Ingolstadt“, sagt dazu der sportliche Leiter des FCG, Simon Rumpf, bei dem in Sachen Vorbereitung und Organisation alle Fäden zusammenlaufen. So wohnt die Mutter des FCI-Geschäftsführers Franz Spitzauer in Geisenfeld und außerdem ist Rumpf selbst gut bekannt mit der Teamleiterin des FCI, Barbara Briegl.

Und auch die beiden FCI-Stars Ramazan Özcan und Alfredo Morales haben in Geisenfeld ihre Wahlheimat. Ausgerechnet von diesen beiden kann am Freitag freilich keiner auflaufen, bedauert auch Oliver Samwald, der beim FCI für Medien zuständig ist. Öczan ist an diesem Tag für die österreichische Nationalmannschaft im Einsatz, und auch beim Deutsch-Amerikaner Morales sei „davon auszugehen, dass noch eine Einladung zur US-Nationalmannschaft erfolgt“.

Dass man den FC Ingolstadt 04 als frischgebackenen Bundesligisten zu Gast hat, ist dabei aber eher ein positiver Zufall, erzählt Rumpf. So ist die jetzige Begegnung eigentlich ein Ersatzspiel für eine Partie, die im November 2014 hier nicht zustande kam. Damals hätte der – noch zweitklassige – FCI in Geisenfeld zu einem Testspiel gegen den österreichischen Erstligisten Gröding antreten sollen. Wegen des Dauerregens war der Geisenfelder Platz seinerzeit jedoch in so schlechtem Zustand, dass die Partie kurzfristig nach Ingolstadt verlegt wurde. Damals, so Rumpf, „war das für uns eine herbe Enttäuschung“ – die sich nun jedoch als Glücksfall erwiesen hat. Das Fürther Team als Testspielgegner hat sich der FC Ingolstadt im Übrigen selbst ausgesucht.

Der Zustand des Platzes war für das Geisenfelder Helferteam freilich auch jetzt wieder eine Herausforderung – dieses Mal wegen der Hitze und Trockenheit. „Fast Tag und Nacht hat unser Platzwart Erkan Mintas mit seinen Helfern in den letzten Wochen bewässert“, erzählt Werner Thorwarth. Komplett erneuert wurden die beiden Torräume. Unter Federführung von Peter Amort hat man hier einen Rollrasen verlegt. Und um den Zustand des Stadionplatzes vor dem großen Spiel ja nicht zu verschlechtern, wurde zudem für den zweiten Spieltag der Kreisliga, der A- und der B-Klasse mit den jeweiligen Gegnern des FCG ein Heimrechttausch vereinbart.

„Unkompliziert“, so Thorwarth, seien auch die Gespräche mit dem TV Geisenfeld verlaufen. Dessen Vorsitzender Harald Bruckmeier habe dankenswerterweise sofort seine Zustimmung gegeben, dass die beiden Gastmannschaften die (größeren) Umkleidekabinen in der TV-Halle nutzen können.

In die Organisation des sportlichen Leckerbissens eingebunden ist aber auch die Nachwuchsabteilung des FCG. Schließlich braucht es für so ein Spiel mindestens zehn Balljungen. Solche aus der D-Jugend zu rekrutieren war freilich ebenso wenig ein Problem wie das Finden von „Einlaufkindern“. 22 Buben und Mädchen aus der F-Jugend dürfen am Freitag an der Hand der Profis – und unter dem Applaus des Publikums – ins FC-Stadion einlaufen.

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