Ingolstadt

Danny Irmen war Wunschspieler des ERC-Trainers

Aggressiver Anführer

01.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Schon einer der Schlüsselspieler des ERC Ingolstadt: Danny Irmen (rechts, gegen Iserlohns Torwart Chet Pickard) überzeugt mit Einsatz und als Scorer - Foto: Digitalfoto Matthias

Ingolstadt (DK) Für Profis aus der zweiten Schweizer Liga hat der ERC Ingolstadt offenbar ein Händchen: Brandon Buck war schon im Vorjahr ein Volltreffer – und auch der nächste Import entwickelt sich prächtig bei den Panthern: Danny Irmen, der aus Thurgau kam.

Der 31-jährige Stürmer hat in den vergangenen drei Spielen inklusive Champions League immer mindestens einen Punkt beigesteuert.

 

Dass seine kleine Serie auch bei den Eisbären Berlin am Freitagabend (19.30 Uhr, Mercedes-Benz-Arena) und im Heimspiel am Sonntag gegen Straubing (16.30 Uhr, Saturn-Arena) hält, ist Irmen allerdings nicht so wichtig. „Ich schaue nicht auf meine persönlichen Statistiken. Wichtig ist, dass man hart arbeitet“, sagt der US-Amerikaner.

Genau diese Einstellung ist es, die Trainer Manny Viveiros am Flügelstürmer so schätzt: „Danny sammelt nicht nur Punkte, sondern blockt auch viele Schüsse. Mit seiner aggressiven Spielweise tut er uns gut, außerdem ist er ein Anführer in der Kabine“, sagt der 49-Jährige, der Irmen als seinen Wunschspieler bezeichnet. „Man braucht solche Jungs, wenn man Erfolg haben will.“

Der zweifache NHL-Spieler für die Minnesota Wild gibt das Lob zurück: „Manny war neben der Chance auf die Meisterschaft der Grund, warum ich nach Ingolstadt gekommen bin. Ich habe in Österreich oft gegen seine Teams gespielt, die waren immer gut eingestellt.“

Seine erste Europa-Erfahrung sammelte Irmen, der ein Studium in Betriebswirtschaft an der Universität von Minnesota abgeschlossen hat, in der Spielzeit 2010/11 beim HC Bozen. Danach wechselte er für zwei Jahre nach Linz, wo er 2012 gemeinsam mit Panther-Stürmer Brian Lebler die Meisterschaft gewann. 2013 ging Irmen für zwei Jahre nach Thurgau. Bei all seinen Stationen erwies sich der Rechtsschütze als verlässlicher Scorer – und als jemand, der sich für die „schmutzige Arbeit“, so Viveiros, nicht zu schade ist. Nicht zuletzt deswegen war Irmen bei den Fans in Linz und Thurgau ausgesprochen beliebt.

In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) scheint der Angreifer daran anzuknüpfen, obwohl er in der Saisonvorbereitung einige Wochen verletzt passen musste. Im Trainingslager in Südtirol entzündete sich nach einem Schnitt ein Finger an der rechten Hand, Irmen musste sogar operiert werden. „Aber jetzt bin ich wieder bei 100 Prozent.“ Und angekommen in der DEL – obwohl die Umstellung von der zweiten Schweizer Liga zunächst groß war. „Die Ligen sind schwer zu vergleichen. In der Schweiz sind nur zwei Ausländer erlaubt, dazu kommen viele Talente, die direkt aus dem Nachwuchs kommen. In der DEL spielen viel erfahrenere Leute“, erklärt die Nummer 19 der Panther.

Irmens erstes Fazit nach sechs Ligaspielen fällt positiv aus: „Es macht mir Riesenspaß in dieser Liga und beim ERC. Wir haben hier eine tolle Gruppe beieinander – Ausländer, Deutsche, Trainer. Das ist außergewöhnlich.“ Auch privat fühlt sich Irmen mit Ehefrau Katy und den Söhnen Taylor (5) und Max (elf Monate) wohl.

In Berlin trifft er am Freitag sogar auf einen alten Freund: Barry Tallackson, mit dem Irmen drei Jahre lang im College-Team von Minnesota zusammenspielte. Mit einem herzlichen Empfang in der Hauptstadt rechnet er dennoch nicht: „Nach Berlin zu fahren, wo eine ganze Halle gegen dich ist, ist doch toll“, sagt Irmen und grinst.

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