VW-Abgasskandal: Voggenreiter hat die besten Chancen auf Vorstandsjob Marketing und Vertrieb bei Audi

04.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:44 Uhr

Ingolstadt (DK) Die finanziellen Folgen des Abgas-Skandals sind für Audi noch lange nicht zu beziffern, was dafür offensichtlich ist, ist die Suche der VW-Tochter nach neuem Führungspersonal. Bis vor vier Wochen sah der Plan noch so aus: Audi-Chef Rupert Stadler wechselt als Finanzvorstand nach Wolfsburg, dafür übernimmt Technikvorstand Ullrich Hackenberg das Kommando in Ingolstadt. Dieser Plan ist nach Bekanntwerden der systematischen Mauscheleien bei Abgasuntersuchungen in den USA schnell wieder in der Schublade verschwunden. Stadler bleibt in Ingolstadt, Hackenberg ist beurlaubt und gerät nach Medienberichten immer stärker in den Fokus der konzerninternen Ermittlungen.

Der neue Plan bei Audi sieht nun so aus: Marketingvorstand Luca de Meo verlässt Audi zum Ende des Monats und steigt zum Seat-Chef auf. Bei der Suche nach einem Nachfolger für den Italiener ist der Aufsichtsrat der Ingolstädter offenbar einen großen Schritt weiter gekommen.

Wie gut unterrichtete Kreise berichten, soll Dietmar Voggenreiter die besten Chancen auf den Vorstandsjob Marketing und Vertrieb haben. Der 46-jährige Top-Manager verantwortete mehr als acht Jahre das China-Geschäft von Audi. Voggenreiter gilt als Mann der Zahlen und besitzt in der Branche einen glänzenden Ruf. Sein Nachfolger ist Joachim Wedler, der bisher als Leiter Modellreihen tätig war. Ein Audi-Sprecher verwies am Sonntag darauf, dass man sich zu personellen Spekulationen generell nicht äußere.

Unklar ist dagegen, wie es in der Entwicklungsabteilung wei?tergeht. Vorstandschef Stadler und der Leiter der Fahrwerksentwicklung, Horst Glaser, wollen heute die Belegschaft der Technischen Entwicklung über den neuesten Stand informieren.

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/vw-abgasskandal-voggenreiter-hat-die-besten-chancen-auf-vorstandsjob-marketing-und-vertrieb-bei-audi-3911212
© 2024 Donaukurier.de