Unterpindhart

Links rechts, rechts links

04.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:52 Uhr

Der Blick geht nach vorn: Unter Anleitung von Trainerin Astrid Maier (vorne rechts) versucht sich PK-Redakteurin Claudia Lodermeyer (vorne links) im Nordic Walking. Beim FC Unterpindhart sind insgesamt fünf Trainer im Team: Neben Maier sind das Angela Unterburger, Birgit Winkler, Elfi Langner und Karin Kaufmann. - Fotos: Kellerer, FC Unterpindhart

Unterpindhart (PK) Etwa 5,5 Kilometer ist die Strecke lang, teilweise sind die Sportler des FC Unterpindhart knapp zwölf Kilometer in der Stunde schnell: Dreimal in der Woche treffen sie sich zum Nordic Walking, ihr Ziel ist der Lauf 10-Wettbewerb in Wolnzach. Zehn Wochen lang trainieren sie für die zehn Kilometer lange Strecke, die neue Saison ist Mitte April gestartet - und auch für Neulinge gibt es noch die Gelegenheit, sich der Gruppe anzuschließen. "Von 25 bis 75 Jahre: Heute ist alles dabei", sagt Astrid Maier, Nordic-Walking-Trainerin beim FCU, mit einem Blick auf die Teilnehmer. Und es geht sogar noch jünger: Eine Zwölfjährige läuft montags immer eifrig mit ihrem Vater und ihrer größeren Schwester mit, erzählt Maier. Knapp 50 Leute gehören zur Walking-Truppe, an jedem Termin sind drei Trainer dabei.

"Mittwochs sind meist nur die Läufer mit dabei, die schon länger laufen", erklärt Maier. Aber sie nimmt sich Zeit für die Neulinge. "Wir sind ja immer zu dritt, da kann jeder schauen und helfen - und man kann wenn nötig eben auch mehrere Gruppen machen." Nach kurzem Aufwärmen geht es auch schon los Richtung Untermettenbach, schließlich weiter grob in Richtung Aiglsbach und zurück nach Unterpindhart. Da es am Dienstagnachmittag geregnet hatte, entschied sich Maier dieses Mal für eine asphaltierte Strecke. "Es läuft sich auf dem Feldweg zwar leichter, da lässt es sich auch mit den Stöcken besser anschieben - aber da ist es heute zu dreckig."

Zwischen Hopfengärten, vorbei an Pferdekoppeln und Feldern, zwischendurch führt ein Abschnitt durch den Wald: Die Sportler bekommen während dieser einen Stunde alle Facetten der Hallertau zu sehen. Zumindest wenn sie sich an die Bewegungsabläufe gewöhnt haben und einen Blick auf die Landschaft werfen können. Denn Nordic Walking ist mehr als nur laufen und mit Stecken stochern. "Wir sind keine Stockenten, wie man die Nordic Walker ja spöttisch nennt", sagt Trainerin Maier. Es gehöre schon mehr zu diesem Sport. "Mit dem Stock rechts aufsetzen, wenn der linke Fuß vorn ist", sagt sie. "Wie beim Langlauf." Immer entgegengesetzt sollen sich Arme und Beine bewegen - eigentlich ganz natürlich. Aber mit den Stöcken in der Hand fließt die Bewegung nicht. "Das ist reine Kopfsache", vermutet Maier. Man müsse sich erst an die Fremdkörper in den Händen gewöhnen. Es dauert einige hundert Meter, bis die Koordination von Hand und Fuß funktioniert. Sepp hatte da schon zwischenzeitlich die Hoffnung aufgegeben, dass alle Teilnehmer diesen Diagonalschritt noch lernen - er selbst ist schon lange mit den Stöcken unterwegs, seit drei Jahren ist der Aiglsbacher auch beim FC Unterpindhart. Früher sei er Langstreckenläufer gewesen, erzählt er. Mit 75 Jahren belasse er es aber nun beim Nordic Walking.

Und langweilig wird es mit der Sportart nicht. Bergauf beispielsweise schlägt Maier die Doppelstocktechnik vor: Beide Stöcke werden nun gleichzeitig auf den Boden aufgesetzt, wie beim Biathlon soll sich der Sportler nun nach oben schieben. Bergab können die Sportler quasi joggen - aber natürlich mit den Stöcken. "Das spürt man gleich in den Beinen", sagt eine Unterpindharterin. Sie ist früher eigentlich eher laufen gegangen, hat sich dann aber für Nordic Walking entschieden. "Da braucht man einfach mehr Muskeln. Ich hatte es beim Joggen nie, dass ich Muskelkater in den Schultern hatte - aber beim Nordic Walking kann dir das leicht passieren."

Für die Unterpindharter ist der Lauf 10 Anfang Juli der große Termin. Bis dahin führen Maier und ihre Kollegen auch penibel Listen: Denn die drei fleißigsten Sportler - sowohl im Nordic Walking als auch beim Laufen - werden dann geehrt. Aber auch nach dem Wettbewerb treffen sich die Sportler weiterhin, selbst im Winter gibt es mindestens einmal in der Woche einen gemeinsamen Lauftreff.

n Wer noch beim Lauf 10-Training des FC Unterpindhart mitmachen möchte, kann sich jederzeit anmelden unter Telefon (08452) 73 11 32.

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