Beilngries

"Wir möchten spirituellen Reichtum teilen"

Collegium Orientale Eichstätt gestaltet eine besondere Maiandacht in Beilngries

23.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Reger Austausch: Ikonenschreiberin Elisabeth Rieder im Gespräch mit Tamas Seres (links) und Dekan Josef Funk. - Foto: Hieke

Beilngries (dh) Auf Einladung des Beilngrieser Pfarrgemeinderats hat eine Gruppe aus dem Collegium Orientale Eichstätt in der Pfarrkirche St. Walburga am Abend des Dreifaltigkeitssonntags eine besondere Maiandacht gestaltet. "Es freut uns, dass Sie uns heute eine andere Form der Marienverehrung nahebringen", meinte Dekan Josef Funk bei der Begrüßung.

Der Rektor des Collegium Orientale, Oleksandr Petrynko, richtete einen Willkommensgruß an die Pfarrei und die auswärtigen Gäste und stellte kurz das 18 Jahre junge Collegium vor. "Wir können nur deshalb kommen, weil Sie es uns als deutsche Katholiken durch Stipendien und Spenden ermöglichen, in Eichstätt zu studieren", erklärte er. "Wir möchten unseren spirituellen Reichtum mit Ihnen teilen; der Monat Mai eignet sich besonders gut dazu", sagte Petrynko und erläuterte das ausgeteilte Heft mit dem Hymnus Akathistos auf die immerwährende Jungfrau und Gottesmutter Maria, der aus dem 6. Jahrhundert stamme und von Ephraim dem Syrer vom Griechischen ins Deutsche übersetzt worden sei. Die zahlreichen Besucher ließen sich gern auf die immer wiederkehrenden Melodien ein. Ein Priester trug jeweils Kondakion und Ikos vor, 13 Teile mit den "Sei gegrüßt"-Anrufungen wurden von allen gesungen. Weihrauch unterstrich die in blumigen Worten ausgedrückte Marienverehrung.

Aufgrund der sommerlichen Temperaturen wurde die anschließende Begegnung in den Pfarrgarten verlegt, wo Pfarrangehörige bei Imbiss und Getränken mit den Gästen aus Eichstätt ins Gespräch kommen konnten. Mit drei weltlichen Liedern gaben die jungen Männer - "bei uns dürfen die Priester auch heiraten" - ihrer Lebensfreude Ausdruck.

Am Rande des Treffens erzählte der ungarische Ikonenmaler Tamas Seres von seinem Projekt in den Räumen des Collegium Orientale, an dem er parallel mit der Beilngrieserin Elisabeth Rieder arbeitet. Während sie die Wände des Exonarthex in der Benediktinerabtei Niederalteich mit dem Zyklus aus dem Hymnos Akathistos bemalt, hat Seres für das Collegium Orientale inzwischen fünf von insgesamt 24 Tafelikonen fertig. Als Vorlage dient ihm unter anderem ein alter, slawischer Codex, die Idee zu dieser Gesamtarbeit komme vom Rektor des Collegium Orientale.

Bei Letzterem handelt es sich um eine ökumenische Einrichtung: Es ist international und interkonfessional ausgerichtet. Studierende aller orientalischen Schwesterkirchen sind eingeladen, miteinander zu studieren, zu beten und zusammen zu leben. Das Collegium Orientale will zusammen mit der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt zu einer spirituellen und theologischen Ausbildung der Kollegiaten verhelfen. Dadurch sollen für die jeweiligen Kirchen zuverlässige Mitarbeiter und für den interkonfessionellen Dialog kompetente Gesprächspartner gefördert werden.

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