Hilpoltstein

3450 Quadratmeter Verkaufsfläche entstehen

Stadtrat billigt Planung für Fachmarktzentrum Norma baut neu am Altstadtring Arztpraxis statt Bäckerei?

29.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Foto: Jochen Münch

Hilpoltstein (HK) Ein neues Fachmarktzentrum in der Industriestraße, ein rundum erneuerter Supermarkt am Altstadtring und möglicherweise eine Arztpraxis in einer ehemaligen Bäckereifiliale in der Allersberger Straße: Auf den Hilpoltsteiner Gewerbeflächen bahnt sich einiges an, wie sich in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend zeigte.

Für eine ganze Reihe von Bauprojekten sind in der fast dreistündigen Sitzung vor der langen Sommerpause die Weichen gestellt worden. Allen voran für das geplante Fachmarktzentrum auf dem ehemaligen Gelände der Firma Elsbett in der Industriestraße. Jeweils einstimmig erteilte der Stadtrat der vorgestellten Entwurfsplanung und der entsprechenden Änderung des Flächennutzungsplans seine Zustimmung. Der Komplex mit bis zu 3450 Quadratmetern Verkaufsfläche sei damit zwar noch nicht endgültig beschlossene Sache, wie Bürgermeister Markus Mahl (SPD) bemerkte, doch seien die Investoren auf einem guten Weg.

Mittelpunkt des Fachmarktzentrums soll ein Rewe-Supermarkt mit bis zu 1700 Quadratmetern Verkaufsfläche werden. Daneben sollen ein Bekleidungsgeschäft mit 1300 Quadratmetern, ein Schuhgeschäft mit 450 Quadratmetern und maximal vier kleinere Läden mit jeweils 100 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen.

Nicht zugelassen werden in diesen Läden allerdings Unternehmen, die den Einzelhändlern in der Innenstadt Konkurrenz machen würden. Ausgeschlossen sind in der Industriestraße damit eine Buchhandlung, eine Apotheke oder ein Optiker.

Nach den Informationen von Architektin Elke Dulle wird das Fachmarktzentrum eine Länge von rund 100 Metern entlang der Industriestraße und eine Höhe von bis zu 10,50 Metern aufweisen. "Da müssen wir uns also Gedanken über die Fassadengestaltung machen", sagte Dulle. Geplant hat sie an der Gebäudeseite zur Industriestraße hin eine Lamellenfassade aus gefärbtem Aluminium.

Damit die zukünftigen Kunden des Fachmarktzentrums, die vom nördlichen Teil Hilpoltsteins her kommen, nicht über die Ampel zur Industriestraße fahren müssen, fragte Stadtratsmitglied Jürgen Moosmann (CSU), ob nicht gleich eine direkte Anbindung über den Altstadtring, nämlich zwischen Nopotel und dem Stellplatz der Glascontainer möglich sei. "Wir hätten es uns alle gewünscht", antwortete Architektin Dulle, doch der dortige Grundstückseigentümer erteilte den Investoren des Fachmarktzentrums kein Zufahrtsrecht.

Zu einem anderen Problem zum Thema Zufahrt nahm dann Bürgermeister Markus Mahl mit deutlichen Worten Stellung. Als "an den Haaren herbeigezogen" bezeichnete er die Kritik von Hans und Dominik Gruber, die kürzlich in einer öffentlichen Erklärung der Stadt die Schuld für das Aus ihres Ärztehaus-Projekts am Altstadtring gegeben hatten. Die Stadt hatte sich hier geweigert, einen Grundstücksstreifen zu verkaufen. Aus der Sicht der Investoren gab es deshalb ein Problem mit der Zufahrt des Notarztwagens zum Ärztehaus. Doch wie man darauf kommen könne, dass ohne den Grundstücksverkauf der Stadt plötzlich das gesamte Ärztehaus nicht mehr möglich sei, ist Bürgermeister Mahl nach eigenen Worten ein Rätsel.

Statt eines Ärztehauses am Altstadtring könnte nun eine neue Arztpraxis neben dem Penny-Supermarkt in der Allersberger Straße entstehen. Mit 17:5 Stimmen machten die Stadtratsmitglieder den Weg frei, dass die ehemalige Filiale der Bäckerei Entner in eine Praxis umgebaut werden kann. Während die Fraktionssprecher von SPD und CSU, Benny Beringer und Hans Meier, keine Einwände gegen diesen Umbau hatten, sprach sich Michael Greiner von den Freien Wählern dagegen aus.

Greiner plädierte dafür, dass auf dem Areal an der Allersberger Straße der reine Einkaufscharakter erhalten bleibt. Außerdem werde ein Ärztehaus immer unwahrscheinlicher, wenn an dieser Stelle eine Praxis genehmigt werde. Markus Mahl entgegnete, dass das Gremium auch schon eine Praxis im Gewerbegebiet am Kränzleinsberg genehmigt hat. Außerdem plädierte er für eine Praxis an der Allersberger Straße, weil sich das immer wieder thematisierte Ärztehaus nun schon seit einigen Jahren nicht realisieren lasse.

Zügig realisiert werden kann dagegen ein Neubau des Norma-Supermarkts am Altstadtring. Einstimmig erteilte der Stadtrat diesem Projekt seine Zustimmung. Im Vergleich zum bisherigen Supermarkt wird die Verkaufsfläche ebenso um einige Quadratmeter vergrößert wie die Lagerfläche. Außerdem wird eine Rollstuhlrampe vom Döderleinsweg zum Norma-Supermarkt errichtet. An dieser Stelle gab es bislang nur einen Trampelpfad hinab zum Parkplatz.

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