Altstetten

Hier liegen fünf Millionen Euro vergraben

Die teure aber alternativlose Kanalsanierung in den Rennertshofener "Highlands" ist fast abgeschlossen

23.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:24 Uhr

Die Tiefbauarbeiten sind abgeschlossen: In Altstetten wird bald die Straße neu asphaltiert, die Sanierung des Kanals ist größtenteils beendet (linkes Foto). In Emskeim nimmt das Retentionsbecken Gestalt an, im Dorf ist nächste Woche eine Vollsperrung nötig, wenn die Ortsdurchfahrt asphaltiert wird. - Fotos: Schnabel

Altstetten (DK) Die Kanalsanierung in den Rennertshofener "Highlands" kostet die Gemeinde fast fünf Millionen Euro. Die Tiefbaumaßnahmen in Emskeim und Altstetten sind nun abgeschlossen. Eine Straßensperrung steht bevor.

Zwei Millionen Euro in Ammerfeld, 1,8 Millionen Euro in Emskeim, eine Million Euro in Altstetten: Die Kanalsanierung im Rennertshofener Norden ist teuer aber alternativlos. Immerhin sind laut Gemeindeverwaltung keine unerwarteten oder zusätzlichen Kosten hinzugekommen.

"Der Tiefbau ist soweit abgeschlossen", sagt Stefan Schiller im Rennertshofener Bauamt. In Ammerfeld laufen noch sogenannte Inliner-Sanierungen: Dabei werden in den bestehenden alten Rohren neue, beständige Kunststoffrohre eingelassen - ein gängiges Verfahren zur grabenlosen Rohrsanierung. Ein mit Harz getränkter Kunststoffschlauch, der sogenannte Inliner - wird in den Kanal eingebracht und anschließend zum neuen Rohr im Rohr ausgehärtet, das geschieht thermisch- oder mit UV-Licht.

In Emskeim sprießen die Schilfpflanzen, die im neuen Retentionsbecken das Wasser reinigen sollen. Die Straße ist noch aufgegraben, hier wird in der kommenden Woche neu asphaltiert - dafür ist laut Landratsamt eine Komplettsperrung notwendig.

Wegen des Ausbaus der Ortsdurchfahrt Emskeim ist die Kreisstraße ND 25 zwischen Ammerfeld und Gammersfeld bereits seit längerem für den überörtlichen Verkehr gesperrt. Aufgrund der anstehenden Asphaltierungsarbeiten kann die Straße zwischen Ammerfeld bis zur Landkreisgrenze vom 29. bis 31. August nicht befahren werden. Der Landkreis erneuert die 35 Jahre alte Deckschicht auf der Kreisstraße. Nachdem die Kreisstraße an der Landkreisgrenze auf 5,50 Meter verbreitert wurde, beginnt am Montag, 29. August, der Deckenbau mit dem Aufspritzen einer Bitumenemulsion als Haftkleber. Am Dienstag und Mittwoch wird die 3,7 Kilometer lange Strecke dann asphaltiert. In dieser Zeit ist die Kreisstraße zwischen Ammerfeld und der Landkreisgrenze nicht befahrbar. "Die Bitumenemulsion verursacht nicht nur Teerflecken an den Fahrzeugen, sondern birgt auch große Rutschgefahr. Zudem würden Verschmutzungen auf dem Haftkleber die Bauarbeiten unnötig verzögern", so das Landratsamt. Können die Arbeiten planmäßig ausgeführt werden, ist die Straße am Mittwochabend wieder eingeschränkt benutzbar. Die endgültige Verkehrsfreigabe erfolgt erst, wenn der Ausbau der Kreisstraße in Emskeim abgeschlossen ist. Der Landkreis bittet die Bewohner der betroffenen Gemeinden um Verständnis für diese Maßnahme und weist darauf hin, dass nach Möglichkeit auch Besucher und Lieferanten über die Sperrung informiert werden sollen.

In Emskeim werden noch Inliner in die Rohrleitungen eingebracht. Ebenso in Altstetten. Auch hier sind die Gräben wieder geschlossen. "Nach den Inlinersanierungen geht es hier an die endgültige Asphaltierung, der Untergrund wurde schon entsprechend vorbereitet", sagt Stefan Schiller vom Bauamt.

Nach der Kanalsanierung ist vor der Kanalsanierung: Die nächste große Investition wartet bereits: Der östliche Anschluss von Riedensheim an die Kläranlage Stepperg wird rund 300 000 Euro Kosten. Auf vier bis fünf Millionen Euro schätzt Bürgermeister Georg Hirschbeck die Kosten für die Sanierung der Zentralkläranlage. Damit hätte Rennertshofen dann innerhalb weniger Jahre alte Versäumnisse aufgearbeitet und zwölf bis 15 Millionen Euro in den Kanal investiert.

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