Schrobenhausen

Meads: Angebot abgegeben

Verteidigungsministerium hat jetzt Zahlen aus Schrobenhausen auf dem Tisch

29.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Es geht um viel, um Know-how, aber auch um Geld, wenn die Verhandlungen zwischen dem Bundesverteidigungsministerium und der MBDA über Fertigentwicklung und Produktion des taktischen Luftverteidigungssystem (TLVS) Meads anlaufen. - Foto: MBDA Schrobenhausen

Schrobenhausen (SZ) Mit zwei Monaten Verspätung hat die MBDA Deutschland jetzt ihr Angebot für die Fertigentwicklung des neuen Luftverteidigungssystems Meads abgegeben. Im Werk in Schrobenhausen hofft man, dass es noch in der laufenden Legislaturperiode zu einer Beschlussfassung kommt.

Seit Jahren nimmt das Thema Meads großen Stellenwert am Standort Hagenauer Forst ein - und seit Jahren ist in der Schwebe, welche Dimensionen es nach Abschluss der Entwicklungsphase haben wird. Erst die Verhandlungen, die nun auf der Basis des Angebots anlaufen werden, können darüber Aufschluss geben. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat nach Medieninformationen bestätigt, dass das Angebot auf dem Tisch liegt.

"Es handelt sich hier um einen Meilenstein", betonte gestern der regionale Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl (CSU), der das Thema als Mitglied des Verteidigungsausschusses seit geraumer Zeit begleitet. Die Dimensionen des Auftrags sind aber nach wie vor sehr schwer einzuschätzen. In Medien war zuletzt immer wieder die Rede von einem Auftragsvolumen von 4,5 Milliarden, wobei letztlich nicht einmal geklärt ist, ob es sich dabei um Euro oder Dollar handelt. "Es ist viel Kaffeesatzleserei dabei", sagt Brandl.

Er konnte gestern immerhin bestätigten, dass das Angebot rund 12 000 Seiten in 20 Aktenordnern umfasst. "An die 100 Mitarbeiter des Bundesverteidigungsministeriums werden in den nächsten 14 Tagen dieses Angebot prüfen", berichtete er.

Zum Inhalt des Angebots sagte Brandl, dass es vor allem die Fertigentwicklung, aber wohl auch schon Teile der Beschaffung beinhalte. Aber erst die Verhandlungen, die sich an die Prüfung anschließen, würden ergeben, in welchen Dimensionen sich der Auftrag am Ende bewegen werde. Nur soviel: "Wir sprechen hier von Milliarden."

"Das Angebot ist das Ergebnis einer detaillierten Analyse und intensiver Verhandlungen mit unseren Lieferanten", teilte Thomas Gottschild, der Geschäftsführer von MBDA Deutschland, gestern mit. Es basiere auf der Angebotsaufforderung, die das Unternehmen Ende Februar 2016 erhalten habe.

Das Waffensystem kann zur Landes- und Bündnisverteidigung und zum Schutz der Truppen im Einsatz verwendet werden. Besondere Eigenschaften sind die 360-Grad-Abdeckung, die Möglichkeit, weitere Sensoren und Waffensysteme anzukoppeln sowie die schnelle Verlegbarkeit. Außerdem soll das System im Vergleich zu eingeführten Produkten mit deutlich niedrigeren Kosten in der Nutzung und mit weniger Personal eingesetzt werden können.

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