Hilpoltstein

Regie schenkt Zuhörern drei Zugaben

Zweite Aufzeichnung des Bayerischen Rundfunks für weihnachtliche Fernsehsendung steht im Zeichen der fränkischen Musik

30.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Foto: Manfred Klier

Hilpoltstein (HK) Im Abstand von nur drei Tagen ist die katholische Stadtpfarrkirche in Hilpoltstein der Schauplatz einer weihnachtlichen Fernsehsendung des Bayerischen Rundfunks gewesen. Ausgestrahlt werden "Adventliche Lieder und Weisen" am Sonntag, 11. Dezember, um 19.15 Uhr in der Sendereihe "Unter unserem Himmel".

Gab es bei der Aufzeichnung am Samstag vor allem klassische Weisen zu hören, kamen am Dienstagabend die Freunde der Volksmusik auf ihre Kosten. Gestaltet wurde das Konzert von Musikanten und Sängern aus Franken.

Stadtpfarrer Franz-Josef Gerner dankte in seinen Begrüßungsworten dem Produktionsleiter des Bayerischen Rundfunks, Thomas Hock, und dem musikalischen Leiter Otto Dufter für die problemlose Zusammenarbeit. Ein Kompliment, das die beiden gerne erwiderten. Zehn Tage lang habe man die Kirche voll in Beschlag genommen, sagte Hock und versicherte: "Wir werden die Kirche so zurückgeben, wie wir sie vorgefunden haben."

Am Adventskranz in der Kirche brannten am Dienstagabend bereits drei Kerzen. Das Konzert wird nämlich am dritten Adventssonntag in der BR-Sendung "Unter unserem Himmel" zu sehen sein. War bei der Aufzeichnung am Samstag noch langer Applaus nach jeder Darbietung ausdrücklich gewünscht, sollte man sich den Applaus nun bis zum Schluss des Konzerts aufsparen.

Lange mussten die vier Bläser des Ensembles "Blech g'habt" auf ihren Einsatz warten. Endlich gab dann einer der Kameraleute das Zeichen und das rote Licht an der Kamera leuchtete auf. Die getragene Weise "Inmitten der Nacht" erklang, doch die Technik hatte noch ein Problem. Also Neustart. Dann klappte es. BR-Sprecher Peter Weiß (kleines Foto) las zwischendurch die weihnachtlichen Texte des Schriftstellers Gerd Holzheimer. Die Texte waren wie die Musik besinnlich, verfielen aber nicht in vorweihnachtliche Sentimentalität. Mit homogenen Männerstimmen, begleitet von Kontrabass und Gitarre, verkündeten die "Dürrwanger Harles-Sänger" dann "Ganz still is des Land umadum". Die Niederndorfer Saitenmusik, bestehend aus Hackbrett, Zither und Gitarre, schilderten musikalisch "A ruhige Stund".

Schon eine halbe Stunde vor Konzertbeginn hatten die jungen Sängerinnen und Sänger des Kinderchors des Fränkischen Sängerbundes ihre Plätze einnehmen müssen. Standfestigkeit und Ausdauer waren hier gefragt. Dann aber verkündeten ihre hellen und klaren Stimmen ein andächtiges "Ave Maria". Kurz darauf richteten sich die Scheinwerfer auf das Blockflötenquintett der Musikschule Hilpoltstein. Melodiös, ruhig und mit sauberem Spiel erklang die "Aria Pastorella".

Jede der fünf mitwirkenden Gruppen hatte am Dienstagabend drei bis vier Auftritte. Lebhaftere Beiträge wechseltenn mit besinnlich-zarten Weisen. Das Blockflötenquintett der Musikschule Hilpoltstein interpretierte zart und gekonnt das berühmte "Air" von Johann Sebastian Bach, um dann drei fränkische Adventslieder anzustimmen. Die Dürrwanger Harles-Sänger verehrten "Maria, die Jungfrau zart" und forderten "Auf, auf, ihr Hirta!". Der Kinderchor des Fränkischen Sängerbundes fragte lebhaft nach "Wer klopfet an" und verkündete schließlich Nachtigallen gleich "Lieb Nachtigall, wach auf."

Daraufhin brandete der lange aufgesparte und verdiente Applaus umso heftiger los. Aber noch war das Konzert nicht beendet. Mit drei der Darbietungen zeigte sich die Regie unter der Leitung von Christoph Engel nämlich nicht zufrieden. Also gab es, wie am Samstag, die "Zugabe" gleich dreifach. Als dann alles passte, tönte es aus dem Lautsprecher: "Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden. Es hat viel Freude gemacht. Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest."

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