Böhmfeld

Helferkreis braucht weitere Unterstützer

20.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:53 Uhr

Böhmfeld (sdr) Susanne Schipper, Sprecherin des Helferkreises Asyl, referierte in der Bürgerversammlung mit erkennbarer Leidenschaft über den Werdegang des Containerwohnheims sowie das Alltagsleben der zurzeit 20 Asylsuchenden aus Afghanistan und dem Iran in Böhmfeld.

Kochen und Backen rund um die Uhr an zwei Herden, Deutschunterricht, Kindergarten, Grund-, Mittel- und Berufsschule, Fußballspielen, Arbeiten im eigenen Gemüsegarten und Helferdienste für die Gemeinde sowie Veranstaltungsbesuche füllten die Zeit seit Februar 2016. "Ich bin sehr froh, dass mich der Helferkreis unterstützt", bekannte Susanne Schipper. Für die Organisation der Gesundheitsgruppe suche sie aber dringend eine Person, die ihr diese Arbeit abnehme, appellierte sie an die Bürgerschaft.

Dann übergab sie Mohammad aus Afghanistan das Wort. "Ich bin 20 Jahre alt, bin seit Februar in Böhmfeld und wohne mit noch 19 weiteren Personen im Container", las der junge Mann vor. Der Weg nach Deutschland sei weit gewesen und habe manche durch neun Länder geführt, fuhr er fort. Das Meer sei gefährlich. Die meisten Flüchtlinge könnten nicht schwimmen. Afghanistan sei kein sicheres Land. Alle seien froh, in Deutschland zu sein, wo man nicht verfolgt und getötet werde. Jetzt wollten sie Arbeit finden. Er dankte allen Helfern und bekam viel Beifall.

Bürgermeister Ostermeier dankte ihm. Ablehnende Stimmen gegen Asylbewerber höre er in Böhmfeld momentan nicht, der Grundtenor sei positiv, so Ostermeier. In Böhmfeld sei die Aufgabe der Integration bislang gut bewältigt worden dank des einsatzfreudigen Helferkreises mit Susanne Schipper an der Spitze und Roya Aghdassi als Kümmererin und Dolmetscherin. Susanne Schipper bringe ideale Voraussetzungen für ihre Tätigkeit mit, so der Gemeindechef, sei aber an der Grenze ihrer Belastbarkeit angelangt, weshalb sie Unterstützung benötige. Bund, Länder, Landkreise und Gemeinden könnten diese vielfältigen Herausforderungen niemals ohne die freiwilligen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer schaffen, unterstrich Ostermeier.

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