Landrat

Wolf zu Landwirtschaft

17.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Landrat Martin Wolf (CSU) warnt vor pauschaler Kritik an den Landwirten als Umweltsünder - und ist über die Lage der Bauern besorgt: "Den Hopfenbauern geht es derzeit zwar gut", sagt Wolf.

Die Preise würden stimmen und man habe gute Verträge bis 2025 abschließen können. "Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es den übrigen Landwirten nicht gut geht", mahnt Wolf, der mit der Materie als Diplom-Agraringenieur sowie durch seine Zeit als leitender Ministerialrat im Landwirtschaftsministerium vertraut ist. Viele bekämen für ihre Erzeugnisse "keine auskömmlichen Preise" mehr und seien auf Nebeneinnahmen wie Grundstücksverkäufe angewiesen. Speziell diese sieht er problematisch: Es gebe immer weniger Flächen. "Wir beanspruchen den Landwirt wie selbstverständlich als Flächenlieferant, wenn wir Baugebiete ausweisen, Straßen erweitern oder Radwege bauen", sagt er. "Was dem Ganzen die Krone aufsetzt ist, dass die Landwirte pauschal mit Kritik überzogen werden." Dem Berufsstand werde vorgeworfen, dass er die Gewässer vergifte und Tiere nicht artgerecht halte. Auch beim Ehrenamt bleibe der Landwirt oft unerwähnt, sagte der Landrat etwa mit Blick auf Obmänner oder Ortsbäuerinnen. "Diese Menschen bringen viele, viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit auf." Angesichts dieser Punkte hält der Landrat es für unabdingbar, die Situation zu beleuchten: "Ich will heuer runde Tische mit der Landwirtschaft einberufen", verspricht er. Mit der Frage: Wie sollen sich Landwirtschaft und Tierhaltung entwickeln?

Der Diskussionsbedarf zeige sich alleine bei der Hähnchenmastanlage in Eschelbach. Es gebe aber gute politische Ansätze, die Tiergesundheit in den Mittelpunkt zu rücken. Es sei wichtig, dass sich die Tierhaltung nicht weiter vom Verbraucher entferne. "Aber das können wir nur im Dialog schaffen." ‹Œmck

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/wolf-zu-landwirtschaft-3541459
© 2024 Donaukurier.de