Stoff für Büttenrede

21.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:37 Uhr

Zum Bericht "Nix gwies woiß ma net" (EK vom 18./19. Februar 2017):

Die Ausführungen zu siedlungsgeschichtlichen Vorgängen unserer keltisch, römischen und nicht germanischen Vorfahren, wie sie in Rupert Stadlers Fantasie existieren, sind beim Unterzeichner auf keinerlei Interesse gestoßen. Seit mehreren Jahren vergeht fast kein Monat, in welchem keine E-Mail mit abstrusen Wortableitungen und historischen Entwicklungen von Rupert Stadler auf meinem Bildschirm erscheint. Dies trifft nicht mich alleine, sondern erreicht Bürgermeister, Wissenschaftler, Heimatforscher in gleicher Weise, so dass wir beschlossen haben, auf die Ergüsse Stadlers schlichtweg nicht mehr zu antworten.

Herr Stadler ist ein liebenswürdiger Zeitgenosse, mit dem man gerne einen Kaffee oder ein Bierchen trinkt. Aber auf seinem Schlachtfeld ist er ein einsamer Don Quichotte, der mit Wortgewalt gegen die Wissenschaft zu Felde zieht. Leider ist er völlig resistent, was Erläuterung zum Fundament und Handwerkszeug jeglicher wissenschaftlicher Methodik angeht.

Deshalb wehre ich mich auch ganz entschieden im Namen vieler Fachleute unseres Raumes wie Professor Alfred Bammesberger oder Konrad Kögler, dass für das Tun des Herrn Stadler das Wort Spracharchäologie in den Raum gestellt wird.

Neben der ernsthaften Seite habe ich den "Herleitungen" Rupert Stadlers stets etwas Humoristisches abgewonnen. Deshalb wäre der Artikel besser an diesem Donnerstag erschienen, da hätte er gut gepasst. Alles zusammen genommen ergäben die Sprachwurzeln, wie er sie sieht, eine vortreffliche Grundlage für eine Büttenrede der Spitzenklasse - zum Kaputtlachen.

Dr. Karl Heinz Rieder

Kreisheimatpfleger

Kipfenberg

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/stoff-fuer-buettenrede-3515308
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