Ingolstadt (hl) Ihre Mannschaften spielen gar nicht in derselben Liga, doch an Rivalität untereinander fehlt es offenbar dennoch nicht: Mehrere Fans des Jahn Regensburg, die auf dem Heimweg vom (gewonnenen) Auswärtsspiel in Aalen waren, sind nach Polizeiangaben am Samstagabend am Ingolstädter Hauptbahnhof über einige Anhänger des FC Bayern hergefallen, die offenbar auf der Rückreise vom furiosen Heimspiel des FCB gegen den HSV waren.
Beide Gruppen hielten sich wohl wegen des Wartens auf ihre Anschlusszüge dort auf.
Laut Bundespolizei, die für die Sicherheit auf den Bahnhöfen und auf den Bahnstrecken zuständig ist, sollen die Gewalttätigkeiten gegen 20 Uhr von einer Gruppe von maximal 20 schwarzgekleideten Jahn-Fans ausgegangen sein. Die nur vier Bayern-Sympathisanten, so der Polizeibericht, sollen durch Flaschenwürfe und Faustschläge der Regensburger schnell in die Defensive geraten sein. Als einer der FCB-Fans angesichts der Angriffe an der Treppe zu den Bahnsteigen zu Boden ging, soll er noch von mehreren Männern mit den Füßen traktiert worden sein. Zudem soll einem der Bayern-Sympathisanten sein Fanschal entwendet worden sein - offenbar als Trophäe.
Da die Bundespolizei stets nur mit wenigen Beamten am Bahnhof präsent sein kann, wurden vorsorglich auch Kräfte der Ingolstädter Inspektion zur Unterstützung angefordert. Ein halbes Dutzend Streifenbesatzungen aus dem Stadtgebiet eilte deshalb herbei und beteiligte sich auch anschließend an der Verfolgung der Regensburger, die sich mit dem nächsten Zug der Donautalbahn Richtung Oberpfalz aus dem Staub gemacht hatten.
Die Flucht auf den Schienen war jedoch nicht von Erfolg gekrönt: Beim planmäßigen Halt des Regionalzuges am Bahnhof Rockolding stiegen Beamte der Bundes- und der Ingolstädter Polizei zu und stellten die Personalien sämtlicher mutmaßlicher Beteiligter fest. Wer genau aus der Gruppe für welchen Übergriff verantwortlich gemacht werden kann, werden die weiteren Ermittlungen zeigen müssen. Die vier Bayern-Fans wurden jedenfalls durchweg verletzt. Zumindest einige Jahn-Anhänger werden sich auf Anzeigen wegen Körperverletzung, unter Umständen sogar wegen Landfriedensbruchs einstellen müssen.