Affing

Mitschüler sticht 13-Jährigem mit Messer ins Bein

Rangelei in der Aula eskaliert Leiterin der Realschule in Affing bei Aichach zeigt sich erschüttert über Vorfall

07.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:20 Uhr

Affing (DK) Ein 13-jähriger Schüler der Realschule Affing (Landkreis Aichach-Friedberg) ist mit einem Messer verletzt worden. Ein Mitschüler hatte dieses am Donnerstagmittag nach einer Rangelei in der Schulaula gezückt.

Ob er absichtlich zugestochen hat oder von einem Unfall ausgegangen werden muss, hat die Polizei noch zu klären.

Wie Peter Löffler von der Aichacher Polizei gestern auf Nachfrage mitteilte, laufen die Ermittlungen noch. Fest steht, dass es am Ende der zweiten Pause zu einer Rangelei in der Aula gekommen war. Im Laufe dieses Streits habe ein Bub, der offenbar von dem anderen festgehalten worden war, seinem Klassenkameraden mit einem Taschenmesser ins Bein gestochen. Ein Krankenwagen brachte das Kind in die Kinderklinik nach Augsburg, wo die etwa 2,5 Zentimeter tiefe Stichverletzung am Oberschenkel versorgt wurde.

Schulleiterin Sigrid Kehlbach zeigte sich "erschüttert" über den Vorfall. Sie betonte, dass Konflikte an ihrer Schule normalerweise "mit Worten" gelöst werden. Dass jemand eine Waffe ziehe, mache sie sprachlos.

Für den Schüler, der mutmaßlich zugestochen hat, wird die Tat weitreichende Folgen haben. Zum einen ermittelt die Polizei, die Sache wird an die Staatsanwaltschaft gegeben, da es sich aufgrund des Waffeneinsatzes um schwere Körperverletzung handelt, zum anderen wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Schule fliegen. Derzeit ist er suspendiert, erklärte Kehlbach. Die Schulleiterin betonte, dass es sich um die "Tat eines Einzelnen" handelt. In der Schule und vor allem im Netz kursierten am Freitag wilde Gerüchte. Um diese auszuräumen, ließ die Schulleiterin einen Elternbrief verteilen, in dem der Vorfall thematisiert und explizit darauf hingewiesen wird, dass das Mitführen jeglicher Waffen in der Schule verboten ist.

Polizeisprecher Löffler warnte vor Vorverurteilungen und verwies auf die Tatsache, dass die Betroffenen erst 13 Jahre alt seien - Stichwort: Strafmündigkeit beziehungsweise Schuldunfähigkeit. Als der Notruf am Mittag bei der Polizei einging, sei schnell eine Streife vor Ort gewesen.

Die Schüler, die den Vorfall mitbekommen haben, seien "sehr aufgeregt" gewesen, erzählte Schulleiterin Kehlbach. Der verletzte Junge sei unter Schock gestanden, der mutmaßliche Täter wurde seinen Eltern übergeben. Eigentlich sollten an diesem Tag übrigens Klassenfotos gemacht werden.

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