Ingolstadt (mbl) Am Ostersonntag brachten zwei Rockbands aus dem Ingolstädter Umland die schmale Clubbühne im Diagonal buchstäblich zum Beben. Mitgebracht hatten sie Hardrock aus der Holledau und rockigen Blues aus Eichstätt.
Was zwei Musikgruppen, die nicht gerade Nachbarn auf der Landkarte sind, zu einem Doppelkonzert unter dem Motto "Walk On The Wild Side" zusammenführt? Die fünf jungen Männer von Reynard and the Raven haben sich beim Studium in der Bischofsstadt kennengelernt. Als Kommilitonin hinzugestoßen ist dann eines Tages Inge Fuchs, die Frontfrau der WildOnes, deren Mitglieder größtenteils aus der Hopfenregion vor den Toren Ingolstadts stammen. So erzählt es Julian, Gitarrist bei Reynard and the Raven. Herausgekommen dabei ist ein rockiges Joint Venture mit jeweils eigenen und gecoverten Songs. Darunter bekannte Stücke von Led Zeppelin und AC/DC.
Sinnigerweise mit "Come Together" - einem Beatles-Cover - eröffneten WildOnes den Abend musikalisch noch eher verhalten. "Wir freuen uns wahnsinnig über die vielen Leute, die gekommen sind", hieß Inge anschließend die Zuhörer willkommen. Die Sängerin rockte den Club barfuß auf der Bühne stehend, was jedoch keinen besonderen Grund hatte, wie sie später beteuerte. Außer diesem: "Es ist einfach warm hier", sagte sie. Warm, um nicht zu sagen heiß, wurde es auch bald den vielen Rockfans, die teilweise auch aus der Region nach Ingolstadt gekommen waren. Neben wuchtigen Rocksongs, arrangiert mit drückendem Bass, wilden Gitarrensoli und furios hämmerndem Schlagzeug, bekamen sie auch langsamere Stücke wie "Another Drunk Night" zu hören. Und Inge zeigte sich wiederum begeistert: "Noch nie hat bisher jemand so andächtig bei dem Lied zugehört", freute sich die Rockröhre im schlabbrigen Guns n' Roses-Shirt. Ein echter Kontrast zu dem Outfit: Ein junger Mann im Publikum, der auffallend elegant mit Sakko und Fliege zum Konzert erschienen war. Anlass war jedoch eine vorausgegangene Familienfeier, nach der er sich nicht mehr umziehen wollte, wie er verriet.
WildOnes verabschiedeten sich mit der Eigenkomposition "My Way" von der Bühne und überließen das Feld den Kollegen, die sofort krachend durchstarteten und damit die Betriebstemperatur im Diagonal weiter stabil hielten. Zum Finale enterten beide Bands noch einmal gemeinsam die Bühne und gaben mit "Freebird" von Lynyrd Skynyrd einen echten Rock-Klassiker zum Besten.