Ingolstadt

Der Neuanfang hat begonnen

MTV-Basketballer steigen nach turbulenter Saison aus der Regionalliga Südost ab

19.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:17 Uhr

Der Blick geht nach oben: Die MTV-Basketballer müssen absteigen, doch die Zukunftsperspektiven sind positiv. - Foto: Kowalski

Ingolstadt (DK) Nach drei Jahren in der Regionalliga Südost mit einer letzten katastrophalen Saison mit nur einem Sieg steigen die Basketballer des MTV Ingolstadt in die Bayernliga ab. Doch diese Saison hatte der MTV ohnehin schon lange abgehakt. Der Blick geht voraus, die Planung ist in vollem Gange.

Trainer Jusuf Dizdarevic hatte vor allem ein Personal- und Strukturproblem für den Niedergang der Schanzer Baskets ausgemacht - und das nicht erst in dieser Saison. Bereits in den vergangenen Jahren hatten den MTV immer wieder Stützen verlassen, gleichwertiger Ersatz kam nicht nach. Vor der abgelaufenen Spielzeit stand der MTV so vor der großen Herausforderung, diese Entwicklung zu durchbrechen. "Gerade in der Hinrunde hatten wir nicht viele und vor allem erfahrene Spieler", erläutert Dizdarevic die Ausgangslage seiner Premierensaison als Trainer. Die Spieler seien im Gegensatz zu ihren jüngeren Kollegen stärker eingespannt. Dem MTV mangelte es vor allem an Trainingsbeteiligung und Teamgeist. Daraus resultierte eine Pleitenserie bis Weihnachten, in der der MTV alle Spiele - einige davon sehr hoch - verlor. "Auch Motivation und Einsatz haben dann stark nachgelassen", beklagt der Coach.

Die 114:53-Niederlage am 10. Dezember beim späteren Tabellendritten Dachau Spurs bewertet Dizdarevic dabei als negativen Höhepunkt dieser Entwicklung. "Da war die Mannschaft mit all diesen Faktoren wirklich am Boden", sagt der Trainer. Doch noch in der spielfreien Zeit leitete er die Trendwende ein: Der Trainer der e rsten und zweiten Mannschaft öffnete den Spielerpool und konnte in der Folge zahlreiche motivierte Perspektivspieler für das Regionalliga-Team gewinnen. "Das hat ganz viel verändert", sagt Dizdarevic. "Auf einmal war wieder Leben da, die Jungs sind ganz anders in die Spiele gegangen. Es fand eine spürbare Entwicklung statt."

So ist auch zu erklären, warum für ihn das Highlight der Saison ein Spiel der zweiten Mannschaft war. "Nach einer tollen Leistung und großem Kampf haben wir bei der unbesiegten DJK Eichstätt/Preith am Ende knapp verloren, aber die Spieler waren stolz auf sich und ihre Leistung. Das ist die Einstellung, die wir brauchen", erklärt der Trainer. In der Folgewoche, am 4. März, gelang der ersten Mannschaft mit fünf Spielern aus der Partie gegen Eichstätt der einzige Saisonsieg (82:75) beim TSV Jahn Freising. Die Umstellung trug also rasch Früchte.

Am Ende aber war das Team für die 2. Regionalliga Süd nicht konkurrenzfähig genug. Konstanzprobleme aufgrund der fehlenden Trainingsbelastung bei den älteren sowie Qualitätsprobleme bei den etatmäßigen Spielern der zweiten Mannschaft, die eigentlich vier Ligen unter der ersten Mannschaft spielen, machten sich bemerkbar. "Das braucht Entwicklungszeit. Das ist Wahnsinn, was die Jungs da immer wieder gezeigt haben", sagt Dizdarevic.

Generell sei der Klub mittlerweile aber auf einem guten Weg, meint Dizdarevic. Die Arbeit in den Jugendteams ist vielversprechend, die zweite Mannschaft bildet eine gute Basis. Mit den 16-jährigen Leon Göpffarth und Florian Berlage haben sich zwei Talente für die Zukunft herauskristallisiert. "Mit diesem intakten Gerüst können wir die nötigen Strukturen wieder aufbauen und die Spieler an die erste Mannschaft heranführen. Denn ohne Gerüst kann das auf die Dauer nicht funktionieren, wie die letzten Jahre gezeigt haben", verdeutlicht Dizdarevic. "Die Planungen für nächste Saison laufen schon wieder auf allen Ebenen."

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