Gerolsbach

Geld für Straßen, Breitband und Reserven

Gemeinde Gerolsbach will heuer rund vier Millionen Euro investieren

20.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:16 Uhr

Gerolsbach (PK) Rund vier Millionen Euro will die Gemeinde Gerolsbach in diesem Jahr investieren. Im Gegensatz zum Vorjahr, als diese Summe sogar noch etwas höher war, soll sie dieses Jahr auch annähernd erreicht werden. Wobei natürlich, wie Bürgermeister Martin Seitz erklärt, naturgemäß immer Posten in einem Haushaltsplan zu finden seien, die dann am Ende nicht - oder noch nicht - benötigt werden.

Zwei Beispiele sind in diesem Jahr die Ansätze für den Radweg Gerolsbach - Jetzendorf und für die Hochwasserfreilegung. Letztere hängt mit dem geplanten Kreisverkehr in der Gerolsbacher Ortsmitte bei der Raiffeisenbank zusammen. Der könnte im kommenden Jahr gebaut werden - zuständig wäre der Landkreis - und dann müssten im Vorfeld, also eventuell schon heuer, vonseiten der Gemeinde Planungen für die Hochwasserfreilegung am Gerolsbach in diesem Bereich in die Wege geleitet werden. Dazu müsste dann natürlich im Haushalt Geld zur Verfügung stehen, sagt Seitz.

Ähnlich sei das mit dem Radweg, ebenfalls ein Projekt, bei dem der Landkreis federführend ist. Schon 2017 könnte als erster Bauabschnitt der Weg in der Ortsdurchfahrt Lichthausen gebaut werden - das wäre ein Gemeinschaftswerk von Kreis und Gemeinde. Auch hier wären Planung und Grunderwerb zeitlich vorgelagert - und auch dafür muss dann Geld im Haushalt sein. Ähnlich war das bei einigen Projekten des Vorjahres, die sich nun im Haushalt für 2017 wiederfinden. Allen voran der Breitbandausbau, für den heuer 800 000 Euro bereitgestellt sind. Da sei es im vergangenen Jahr mit den Vorarbeiten nicht so schnell gegangen wie eigentlich erwartet, sagt Seitz.

Weitere große Posten, die sich unter den für heuer geplanten Investitionen finden, sind die bereits laufende Erweiterung der Kinderkrippe (562 000 Euro), die Erschließung des Baugebiets in Alberzell (305 000 Euro), der Gehweg an der Pfaffenhofener Straße (160 000 Euro) und die Straßenbeleuchtung (120 000 Euro). Vorgesehen ist auch die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraßen von Junkenhofen nach Metzenried (250 000 Euro) und nach Ruppertszell (400 000). Ebenfalls abgerechnet wird heuer die Straße von Schachach nach Scheyern. Dafür stehen 157 000 Euro bereit. Für 400 000 Euro sollen Grundstücke für neue Baugebiete erworben werden. Und schließlich sind jeweils fünfstellige Beträge bereitgestellt, um Ausrüstungsgegenstände für Verwaltung, Feuerwehr, Schule, Kinderspielplätze und Kindergärten zu erwerben. Ein Ausreißer ist hier der Bauhof, dem 140 000 Euro zur Verfügung stehen, wobei allein 110 000 Euro auf einen neuen Kommunaltraktor entfallen.

Eine Maßnahme, die 2016 nicht verwirklicht wurde und daraufhin ganz aus dem Investitionsprogramm gefallen ist, ist der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Gerolsbach und Wolfertshausen. Nachdem die Gemeinde es auch im vergangenen Jahr nicht geschafft hatte, mit dem Bau zu beginnen, sei nun die Zuschusszusage der Regierung erloschen, erklärt Seitz dazu. Und ohne staatliche Förderung könne sich die Gemeinde den Straßenausbau nicht leisten. Der Grund dafür, dass mit dem Bau nicht begonnen werden konnte, seien Probleme mit dem Grunderwerb im Bereich Finkenzell gewesen.

Auch in diesem Jahr legt Bürgermeister Seitz Wert auf eine "seriöse Haushaltsführung". Zwar müssten laut Haushaltsplan 360 000 Euro aus der - dann immer noch gut bestückten - Rücklage entnommen werden, aber nur, wenn auch wirklich alle Vorhaben verwirklicht werden könnten. Im Übrigen sei in der Rücklage (1,2 Millionen Euro zum Jahresende) genug Geld, die Gemeinde könnte alle Schulden (372 000 Euro) tilgen, meint Seitz, "aber das wollen wir nicht. Wir wollen ja investieren". Wichtig ist für den Bürgermeister auch: "Wir haben die letzten Jahre keine Neuverschuldung gehabt. Und wir haben auch heuer keine Neuverschuldung."

Durchaus nicht unerhebliche Schulden hat die Gemeinde ja in ihrem Kommunalunternehmen - unter anderem für den Rathausbau, die Kläranlage (dieses Darlehen wird im Laufe der Jahre über die Kanalgebühren zurückgezahlt), die Windräder und die Photovoltaikanlagen. Diesen Verbindlichkeiten stünden allerdings auch Werte gegenüber. Theoretisch könne die Gemeinde sogar ihr Rathaus "versilbern", meint Seitz, und würde dabei noch Gewinn machen.

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