Hilpoltstein

Hoch motiviert in den Ring

Sparkasse Mittelfranken-Süd liefert gute Zahlen trotz Nullzinsphase Großes Lob an Mitarbeiter

26.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:14 Uhr

Zufrieden mit ihren Mitarbeitern wie Jessica Hahn und Dennis Wallmüller ist die Führungsriege der Sparkasse Mittelfranken Süd: Daniela Heil, Jürgen Rohmer, Rita Smischek und Frank Sarres (von links). - Foto: Messingschlager

Hilpoltstein (HK) Die Sparkasse Mittelfranken-Süd hat ein weiteres Niedrigzinsjahr gut überstanden. Natürlich könnten die Erträge höher sein, sagte Vorstandschef Jürgen Rohmer gestern beim Jahrespressegespräch in Roth. Angesichts der Umstände sei man zufrieden.

Allerdings: Zu lange sollte die Nullzinsphase aus Sicht der hiesigen Banker nicht mehr andauern. "Ab 2020, 2021 wird es kritisch", sagt Rohmer. Und auch jetzt sei man schon auf allen Feldern unterwegs, um die niedrige Zinsspanne zu kompensieren. Was zum einen bedeutet, dass das Engagement beispielsweise im Wertpapier- und Provisionsbereich erhöht wird oder die Bank in Immobilien investiert, die sie dann auch selbst vermietet. Daneben gilt es weiterhin, die Kosten zu senken, was nicht zuletzt an der Zahl der Mitarbeiter deutlich wird: Waren es vor fünf Jahren noch über 1000, sind es heute noch 838. In Kürze wird auch der Vorstand verkleinert, denn für die in Ruhestand gehende Rita Smischek wird niemand nachrücken.

Einher geht dies mit einer starken Veränderung des Kundenverhaltens. Rund 50 Prozent aller Konten seien online-fähig, sagt Vorstandsmitglied Daniela Heil. Dazu kommen ständig neue Anwendungen, vor allem für Tablets und Smartphones. Laut Zahlen, die gestern vorgelegt wurden, hat der durchschnittliche Kunde der Sparkasse Mittelfranken-Süd im Jahr 373 Kontakte. Davon entfallen 228 auf Apps, 120 auf Onlinebanking, 24 auf den Geldautomaten und gerade ein einziger auf den Besuch in der Filiale.

Aktuell ist die Bank unter dem Motto "Bequem und einfach" auf Tour, um für die Palette von App über Mobile Banking bis hin zur neuen Handybezahlfunktion "Kwitt" zu werben.

Trotzdem gilt es, den Spagat zwischen zunehmender Digitalisierung und Kundennähe zu beherrschen. Was offensichtlich gelingt, denn laut einer Bankenstudie von 2016 sind die Sparkassen der "Kundenliebling der Branche". So hat die Sparkasse immer noch ein vergleichsweise dichtes Filialnetz in der Region. Für Rohmer ist die persönliche Beratung ein außerordentlich wichtiges Pfund. "Das ist unser Erfolgsmotor - heute und in Zukunft."

Um sich den geänderten Kundenbedürfnissen anzupassen, sind die Berater nicht mehr nur in den drei Hauptstellen vor Ort, sondern an mittlerweile zwölf Standorten, beispielsweise auch in Greding. Auch wurde die telefonische Erreichbarkeit von 8 bis 20 Uhr im eigenen Kundenservicecenter ausgeweitet. Durchschnittlich 600 Anrufe pro Tag werden von 19 Mitarbeiterinnen bearbeitet. Die erste Bilanz fällt sehr positiv aus. "Ich hätte nicht gedacht, dass unser Service so stark nachgefragt wird. Wir werden unser Angebot weiter ausbauen. Es ist ein einfacher und schneller Weg für Servicegeschäfte zu uns", sagt Rita Smischek.

Dass diese Veränderungen gelingen und die Sparkasse nicht aus der Spur gerät, wäre laut Rohmer ohne "motivierte Truppe, die die Ärmel hochkrempelt und in den Ring steigt nicht möglich". Es sei den Verantwortlichen schon bewusst, dass die Mitarbeiter den Unterschied ausmachten.

Allerdings ist es für die Sparkasse im Vergleich zu früher nicht mehr so einfach, Nachwuchs zu rekrutieren. "Wir merken die Demografie", sagt Rohmer. Heute seien es statt 200 Bewerber nur noch 80 oder 90. "Auch hatten wir vor nicht allzu langer Zeit das Team bereits ein Jahr vorher komplett." Heute ziehe sich das das ganze Jahr über. "Die Entscheidungen der Jugendlichen fallen auch immer kurzfristiger."

Aber nicht nur in Organisation und Struktur wandelt sich die Sparkasse Mittelfranken-Süd, auch äußerlich gibt es Veränderungen. So werden gleich drei große Sparkassenhäuser derzeit umgebaut. So läuft im verkauften Haus in Hilpoltstein die Modernisierung laut Daniela Heil auf Hochtouren. Im letzten Quartal des Jahres sollen die neuen Räume inklusive Lichtkuppel fertig sein. In Schwabach, wo in zwei der vier Geschosse die Stadtverwaltung einzieht, soll der Umbau bereits im September abgeschlossen sein. Die größte Aktion ist die seit langem angekündigte Komplettsanierung des Weißenburger Hauses. "Da geht es jetzt wirklich los", verspricht Heil. Bereits am 3. Mai schließe die alte Halle und ab 4. Mai sei man in den Ausweichquartieren. Die Wiedereröffnung sei am Weltspartag 2019. "Wir sind guter Dinge, sonst würde ich die Termine nicht nennen."

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