Aichach

Problem gelöscht

Landesausstellung im Jahr 2020 angepasst: Schau zieht ins alte Aichacher Feuerwehrhaus

23.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Aichach/Scheyern (SZ) Flexibel muss man sein: Die Landesausstellung 2020 wird zwar in den Landkreis Aichach-Friedberg kommen, aber sowohl die Veranstaltungsorte als auch das Thema haben sich geändert. Statt in der Burgkirche in Oberwittelsbach wird in Aichach nun das alte Feuerwehrhaus als Ausstellungsort fungieren.

Statt "Die frühen Wittelsbacher" heißt es nun "Die frühen Wittelsbacher als Städtegründer".

Für die "Städtegründer" ist es weniger bedeutsam, dass das Kloster Scheyern als Vertragspartner nicht mehr mit an Bord ist. Wie berichtet, hatten die Mönche am Ende zu viele Bedenken, dass die Landesausstellung das geistliche Leben im Kloster übermäßig beeinträchtigen würde.

Das Kloster werde im Begleitprogramm aber dennoch eine wichtige Rolle spielen, erläuterte Landrat Klaus Metzger im Bildungsausschuss des Kreistags Aichach-Friedberg. Der Herkunftsort der Wittelsbacher und ihre Grabstätte können trotzdem ein Thema bei der Landesausstellung sein. Doch müssten die Mönche auf diese Weise nicht mehr für mindestens ein halbes Jahr auf die Nutzung wichtiger Räume verzichten.

Ein weiteres Problem war die sich möglicherweise verzögernde Sanierung der Burgkirche in Oberwittelsbach. Um die Unsicherheit für die Ausstellung, die ja schließlich sehr lange im Voraus konzipiert werden muss, zu reduzieren, wurde nach einem alternativen Ausstellungsort gesucht. Eher durch Zufall, so berichtete der Aichacher Bürgermeister Klaus Habermann, sei man bei einem Rundgang auf das leerstehende Feuerwehrhaus gestoßen.

Nach Auskunft von Bürgermeister Klaus Habermann waren die Mitarbeiter des Hauses der Bayerischen Geschichte, das der Veranstalter der Landesausstellung ist, von den Vorzügen des Gebäudes dann auch begeistert. Dem Vernehmen nach seien die Historiker vom Haus der Bayerischen Geschichte vom Wechsel des Themas sogar angetan gewesen. Weil die Schau sich nicht an ein Fachpublikum wendet, sei es griffiger und bürgernäher, hieß es. Geschichtsbewusstsein hin oder her: Klaus Habermann machte aber aus seinem Herzen keine Mördergrube. Für ihn als Bürgermeister sind Touristen, die im alten Feuerwehrhaus eine Ausstellung besuchen und dann in einer Minute in der Innenstadt sind, um dort zu essen oder einzukaufen, eine optimale Lösung.

Zur Burgkirche in Oberwittelsbach, so sie 2020 dann besichtigt werden kann, könnte sich Landrat Klaus Metzger einen Shuttleverkehr vorstellen. Die Reduzierung der Vertragspartner, zu denen neben dem Kloster Scheyern auch die Gemeinde Scheyern und der Landkreis Pfaffenhofen gehört hätten, wird die Koordinierung vermutlich vereinfachen.

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/problem-geloescht-3414504
© 2024 Donaukurier.de