Grenzenlose Maximierung

Kommentar

04.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr

Es ist der nächste Weckruf für die Nahrungsmittelindustrie. Nach und nach gelangt das ganze Ausmaß des Fipronil-Skandals an die Öffentlichkeit. Bis zu zehn Millionen Eier mit Rückständen des Läusegiftes sind nach Deutschland gelangt, auch verarbeitete Produkte sollen belastet sein, deutschlandweit herrschen Sorge und Verunsicherung.

Wirklich wundern dürfen sich die Verbraucher indes nicht, dass es in der industrialisierten Massentierhaltung zu Skandalen kommt: Lebensmittel zu Billigstpreisen - das rentiert sich für die Hersteller nur, wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die Kosten zu drücken und die Produktion bis an die Grenzen zu maximieren. Die monströsen Hühner-, Schweine- und Rinderställe werden oft billigend in Kauf genommen.

Politische Vorstöße zu einer Agrarwende werden aus Angst vor dem Zorn der Verbraucher über steigende Preise erstickt. Große Hoffnung, der Skandal werde daran etwas ändern, sollte sich niemand machen.

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