Pfaffenhofen

Ein offenes Haus für Senioren

Hohenwarter Pflegeheim-Betreiber Novita übernimmt das neue Zentrum im Ecoquartier - Mietvertrag unterschrieben

17.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr
Foto: Architekturbüro Eble −Foto: Architekturbüro Eble, Tübingen (Hawo Wohnbau)

Pfaffenhofen (str) Noch wuchert Unkraut auf dem 5000 Meter großen Grundstück neben dem Kindergarten Ecolino.

Mitte 2019 sollen mehr als 100 pflegebedürftige Senioren in das neue Altenheim im Pfaffenhofener Ecoquartier einziehen. Der Baubeginn des etwa 20 Millionen Euro teuren Projekts ist noch in diesem Jahr geplant, sagt Franz Hartl, Geschäftsführer des Bauträgers Hawo.

 

Betrieben wird das Pflegeheim von der Hohenwarter Novita GmbH. Gestern haben Hartl und Novita-Geschäftsführer Christoph Michael Hofmann den Vertrag unterschrieben. „Wir waren schon in der Planungsphase voll mit einbezogen. Wir müssen die nächsten 30 Jahre im Blick haben“, sagt Hofmann. Hartl stimmt zu: Wir haben von Anfang an versucht, es gemeinsam zu gestalten.“ Wenn Novita sich beteiligt, sei das durchaus so üblich. Acht Seniorenheime betreibt das Hohenwarter Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern in Deutschland. Im Landkreis Pfaffenhofen ist es mit Pflegeheimen in Hohenwart, Baar-Ebenhauen und Reichertshofen vertreten. Der Mietvertrag läuft zunächst über 25 Jahre, mit Optionen auf eine weitere Verlängerung.

Das viergeschossige, U-förmige Gebäude, an das in Richtung des Kindergartens noch ein um ein Stockwerk höheres Gebäude mit Eigentums- und Mietwohnungen anschließt, soll speziell auf die Bedürfnisse seiner künftigen Bewohner zugeschnitten sein – inklusive einer Cafeteria mit Seeblick und einer Terrasse am Wasser. Im Wohnturm kann sich der Bauträger ein weiteres Café vorstellen. „Wir wollen Senioren nicht in ein Gebiet drängen, wo sie isoliert sind“, sagte Hartl schon bei der Vorstellung der Pläne im Februar. Laut Christoph Michael Hofmann hat der Betreiber in Hohenwart mit so etwas gute Erfahrungen gemacht. „Da gehen viele Bewohner mit ihren Angehörigen in die Pizzeria nebenan“, sagt er. Überhaupt soll das Pflegeheim nicht vom Rest der Bewohner des ökologischen Baugebiets abgeschnitten sein. Hartl spricht von einem Ort der Begegnung. Pfaffenhofens Bürgermeister Thomas Herker (SPD) unterstützt das Projekt, der Satzungsbeschluss im Bebauungsplanverfahren wurde vom Stadtrat mittlerweile gefasst. „Der Bedarf ist da und das Areal ist gut dafür geeignet“, sagte Herker.

Insgesamt stehen 111 Appartements zur Verfügung, hauptsächlich Einzelzimmer, ein paar Doppelzimmer sind auch eingeplant. Davon sind laut Hartl schon jetzt, Monate vor dem geplanten Baubeginn, 50 Prozent reserviert – allerdings nicht unbedingt von zukünftigen Bewohnern. Wer Geld übrig hat, kann eins der Pflegeappartements kaufen – neben der Rendite, die das Pflegeheim erzielen soll, bekommen die Wohnungsbesitzer notariell verbrieftes bevorzugtes Belegungsrecht für sich selbst und ihre Angehörigen. Ganz ähnlich läuft das im ebenfalls von Novita betriebenen Seniorenzentrum in Baar-Ebenhausen. „Es ist aber nicht so, dass man unbedingt einziehen muss“, sagt Johannes Hofmann, der Vorsitzende der Novita-Stiftung, in die die beiden Gründer ihre Anteile eingebracht haben.

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