Aichach (SZ) Der FC Gerolsbach bleibt in der Kreisliga Ostschwaben ein fleißiger Punktesammler. Achtmal traten sie in der laufenden Saison dort an, immerhin sechsmal ergatterten sie mindestens einen Zähler. Aber selbst jetzt, nach dem gestrigen 0:0-Remis beim BC Aichach, ist Cheftrainer Daniel Stampfl noch weit davon entfernt, sein Team zur erweiterten Spitzengruppe zu zählen. "Wir haben gerade in den nächsten Wochen extrem schwere Aufgaben vor uns, da kann es sehr schnell wieder sehr weit nach hinten gehen."
Dementsprechend vorsichtig ordnet er das torlose Unentschieden nun in Aichach ein: "Die drei Letztplatzierten in der Tabelle haben zur gleichen Zeit verloren, also ist unser Vorsprung nach unten um einen weiteren Punkt angewachsen. Und zugegeben, das freut mich sehr." Zumal das 0:0 gestern Abend auch ein Stück weit glücklich für sein Team zustande gekommen sei. In der 89. Minute nämlich, also unmittelbar vor dem Schlusspfiff, sei ein Aichacher Angreifer völlig frei vor dem FCG-Kasten an die Kugel gekommen - um sie dann aus BCA-Sicht grob fahrlässig neben das Gehäuse zu jagen. "Wer der Ball drin gewesen, wären wir ziemlich sicher mit leeren Händen nach Hause gefahren", berichtet Stampfl.
Seine eigene Mannschaft wirkte gestern in der Offensive limitiert, brachte kaum gefährliche Situationen zustande. "Was soll's? Ich bin mit dem erreichten 0:0 trotzdem höchst zufrieden", betont der zurzeit verletzte 27-Jährige. Mittelfeldregisseur Bernd Probsdorfer, der aufgrund von Knieproblemen ausfiel, hätte den Seinen an diesem Abend an allen Ecken und Ende gefehlt. "Seine Ideen wären schon gut für uns gewesen", bestätigt Stampfl: "So wirkten wir im Spiel nach vorne nicht ganz so clever, nicht ganz so zwingend, wie wir es in den vorherigen Partien waren." Oder, um es ein bisschen anders auszudrücken: Die Gerolsbacher wirkten bemüht, hatten auch in der Offensive gute Ansätze - aber zu glasklaren Torchancen kamen sie nicht.
Auf der anderen Seite stand der FCG in der Defensive felsenfest, blieb dadurch nach dem 2:0-Heimsieg vor acht Tagen gegen den SV Feldheim erneut ohne Gegentreffer - sehr zur Freude seines Chefcoaches. "Ich spiele ja leidenschaftlich gerne ,zu Null'", verrät Stampfl mit einem schelmischen Grinsen: "Und man muss auch mal mit einem 0:0 zufrieden sein können. Wir sind schließlich ein Neuling in dieser Kreisliga - da wäre es doch arg vermessen, nach einem Remis in Aichach unzufrieden zu sein."
Zumal die Gerolsbacher ja offiziell nur um den Klassenerhalt kicken - und auf nichts anderes blicken möchten. Ihre beiden nächsten Aufgaben - am kommenden Sonntag zu Hause gegen den SC Griesbeckerzell, nur 48 Stunden später dann in Langenmosen - haben es tatsächlich in sich. Stampfl könnte über dieses Mammutprogramm jammern - tut es aber nicht: "Weshalb sollte ich? Ich freue mich vielmehr riesig auf diese ,englische Woche'. Wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen, ist auch in diesen Partien etwas für uns drin."