Kleinkariertes Fraktionsverhalten

29.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr

Zum Artikel "Finnenbahn bleibt auf der Strecke" (DK vom 22. November):

Die Abstimmung über den Antrag der Freien Wähler auf Errichtung einer Finnenbahn im Zuge der Retzbach-Renaturierung in Gaimersheim ist sachlich völlig unverständlich: Im März hatten die Landschaftsarchitekten den dritten Teilabschnitt der Renaturierung vorgestellt und vorgeschlagen, neben dem bachbegleitenden Pflegeweg Spazierwege anzulegen. Nachdem die FW-Fraktion bereits im Januar eine Finnenbahn als naturnahe Breitensportanlage beantragt hatte, schien eine kostengünstige Umsetzung dieser innovativen Wegeform mit gelenkschonendem Hackschnitzelbelag nun unproblematisch umsetzbar. In der Schweiz, aber auch in vergleichbaren Kommunen hierzulande (z. B. Bad Griesbach) wurden damit gute Erfahrungen gemacht. Vertreter des TSV Gaimersheim hatten bereits Interesse und Unterstützung bei der Wartung der Bahn signalisiert.

Was im Großen auf Bundesebene nicht funktioniert - eine sachliche Einigung zum Wohle des Landes - scheitert im Gemeinderat ebenfalls am kleinkarierten Fraktionsverhalten der Parteien: Während die CSU krampfhaft nicht haltbare Gegenargumente suchte, ohne sich mit dem Planungskonzept der Experten auseinanderzusetzen, konnte die SPD die positiven Argumente für eine Bahn zwar nachvollziehen, lehnte aber mit Blick auf die Kosten (rund 35 000 Euro) ab. Wenn man bedenkt, dass im Markt oft Investitionen ganz anderer Größenordnung ausgegeben werden, kann man das nur als schäbig bezeichnen.

Eine Finnenbahn wäre ein innovativer Beitrag für die Gesundheit aller Generationen gewesen - schade für Gaimersheim!

Michael Mitulla, ehemaliges Gemeinderatsmitglied der Freien Wähler, Gaimersheim

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