Eichstätt

Akzente-Reihe zeigt Juwel der Kinokunst

Tschechisches Mittelalter-Epos zum ersten Mal in den deutschen Kinos

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr
Szenenfoto aus "Marketa Lazarová", 1967. −Foto: Studio Filmowe Barrandov/Bildstörung, Köln

Eichstätt (EK) 50 Jahre nach seiner Uraufführung in der damaligen Tschechoslowakei ist Franti?ek Vlácils bildgewaltiges Mittelalterepos "Marketa Lazarová" aus dem Jahr 1967 erstmals in den deutschen Kinos zu sehen. Das Kinoprojekt Akzente zeigt ihn in seiner Reihe "Menschen - Bilder - Welt - Bilder" am Donnerstag, 14. Dezember, im Eichstätter Filmstudio.

Der Film, entstanden nach dem gleichnamigen Roman des tschechischen Schriftstellers Vladislav Vancura, der während der Okkupation von den deutschen Besatzern hingerichtet worden war, erzählt von der 14-jährigen unschuldigen Marketa, die eigentlich zur Nonne bestimmt ist. Eines Tages wird sie von einem Räuberclan geraubt und vergewaltigt - und beschließt zu bleiben. František Vlácils Film - laut IonCinema "einer der magischsten filmischen Großangriffe auf die Sinne, die es je gab" - entführt den Zuschauer in ein wüstes Mittelalter sich befehdender Banden und Weltanschauungen - naturalistische Wirklichkeit und märchenhafte Fantasy in einem. In visionären Schwarz-Weiß-Bildern von betörender Schönheit und Intensität beschwört der Film eine ebenso grausame wie faszinierende Zeit und erzählt die mitreißende Geschichte eines jungen Mädchens, das entschlossen ist, in einer aus den Fugen geratenen Welt zu überleben - und sich dabei treu zu bleiben.

"Marketa Lazarová", ein Juwel der Kinokunst, wurde in Umfragen unter tschechischen Kritikern wiederholt zum besten tschechischen Film aller Zeiten gewählt. Das Eichstätter Kino zeigt ihn in der neu restaurierten, ungekürzten Version. Die Vorführung im Filmstudio Eichstätt am Donnerstag, 14. Dezember, beginnt um 20.15 Uhr. Der Eintritt kostet elf Euro, ermäßigt zehn Euro.

"Akzente" ist ein Kooperationsprojekt von Filmstudio, KulturForum, Medienzentrale des Bistums Eichstätt und engagierten Cineasten. Weitere Informationen unter medienzentrale@bistum-eichstaett.de oder Telefon (08421) 50-650.

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