Dietfurt

Auf der Suche nach dem Stern

Dietfurter Sieben-Täler-Knirpse gestalten zum 15. Mal die Waldweihnacht

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr

Foto: DK

Dietfurt (pmd) Ein kleines Jubiläum hat am Samstag die Waldweihnacht der Kolpingfamilie Dietfurt gefeiert. Sie wurde heuer bereits zum 15. Mal von dem kirchlichen Verein organisiert.

Erste Station war in der Dietfurter Klosterkirche. Organisatorin Maria Hauk-Rakos freute sich, dass die Kirche so gut besucht war. Hauptfiguren der Waldweihnacht waren die Schauspielerinnen und Schauspieler der Sieben-Täler-Knirpse. Die Mädchen und Buben fieberten ihrem Auftritt entgegen. Zusammen mit den Erzählerinnen Emilie Leopold und Maria Freihart hatten sie seit Wochen für das Stück "Der Weihnachtsnarr", frei nach Max Bollinger, geprobt.

Musikalisch stimmten die 5 Blousad'n 6 - fünf Bläser und ein Quetschenspieler - auf das Stück ein. Es handelt vom Narren Enno, gespielt von Phillip Flierl. Obwohl der sehr geschätzt wird und viele Menschen von weit herkommen, um über ihn zu lachen, ist Enano traurig. Gerne wäre er so klug wie die Sterndeuter.

Eines Tages entdeckt er einen hellen Stern am Himmel. Als er am nächsten Morgen seine Späße am Marktplatz zum Besten geben will, sind kaum Menschen da. Ein altes Mütterchen (Sarah Rauh) berichtet ihm, dass Sterndeuter angekündigt hätten, dass ein großer König geboren werde. Wer dem Stern nachgehe, der werde den König finden.

Auch der Narr will dem neuen König seine Dienste anbieten. Mit auf den Weg nimmt er Narrenkappe, Glockenspiel und eine Wüstenrose. Unterwegs trifft er den Jungen Sidi (Laurenz Graf). Der kann nicht laufen und möchte von Enano von der Welt erzählt bekommen. Der Narr malt die Welt mit den schillerndsten Farben aus, so dass Sidi das Gefühl hat, selbst dort gewesen zu sein. Zum Abschied schenkt ihm Enano die Narrenkappe. Enano folgt dem Stern weiter. Als er zu einem Palast kommt, versperren ihm drei Wachen (Vinzent Meyer, Tim Dürr, Anton Palm) den Weg. Die Wachen erzählen, dass es im Palast traurig zugeht. Prinzessin Leila (Amelie Handfest) sei blind und lache niemals. Enano erzählt der Prinzessin die lustigsten Geschichten, doch ein Lächeln kann er ihr nicht abgewinnen. Vom vielen Erzählen müde geworden, will er sich verabschieden. Da fällt ihm das Glockenspiel aus der Hand.

Leila will wissen, was das war. Da spielt der Narr auf dem Glockenspiel und die Prinzessin beginnt zu lachen. Der Narr schenkt der Prinzessin das Glockenspiel und macht sie damit glücklich. Dann zieht er weiter. Am nächsten Morgen stolpert er über einen alten Mann (Martin Kirschner). Der kann nicht mehr laufen und fühlt sich müde und nutzlos. Enano schenkt ihm die Wüstenrose. Die schaut zwar leblos aus, aber mit etwas Wasser erwacht sie zum Leben.

Gemeinsam mit Enano und zahlreichen Besuchern zogen die Kinder weiter zum Franziskuspark. Dort entdeckt der Narr, dass der Stern noch heller leuchtete, aber stehengeblieben war.

Nach dem Weihnachtsevangelium, vorgelesen von Maria Hauk-Rakos, erscheint ein Engel (Johanna Gietl), der die frohe Botschaft verkündet. Daraufhin machen sich die Hirten (Matthäus Graf, Hannes Dürr, Benedikt Palm) auf den Weg zur Krippe. Sie bringen Maria (Alena Schmidt) und Josef (Noah Schmidt) und dem Neugeborenen ihre Gaben.

Da traut sich auch Enano zum Neugeborenen. Voller Scham, weil er mit leeren Händen kommt, senkt er den Kopf. Maria legt vertrauensvoll ihren Sohn in die Arme des Narren. Der Engel stellt die Frage, was wir dem Kind bringen. Die Antwort kommt von Maria, Josef, Prinzessin Leila und Sidi: "Dort, wo wir einander gütig die Hände reichen, wo Trauer der Freude muss weichen. Immer, wenn wir einander vertrauen und auf die Güte der Nächsten bauen, wenn wir einander ein Lächeln, schenken ohne Frage nach Lohn, das sind die wirklichen Gaben für Gottes Sohn."

Die Bläser schlossen das Weihnachtsstück mit harmonischen Klängen ab. Der Vorsitzende Nikolaus Landa bedankte sich für die gelungene Aufführung, vor allem bei Maria Hauk-Rakos, Charlotte Meier-Röll und Cornelia Kuffer, die Regie führten und in unzähligen Stunden das Stück mit den Kindern einstudierten.

Mit einem lange anhaltenden Applaus wurde allen Mitwirkenden Beifall gezollt. Am Ende erhielt Bruder Johannes Matthias, Guardian des Franziskanerklosters, eine Spende von 500 Euro. Dies war ein Teil des Erlöses der Sieben-Täler-Stadtgeschichten, die bei der 600-Jahr-Feier gespielt wurden. Im Anschluss gab es für alle Kinderpunsch, Glühwein, Lebkuchen und Würstl.

URL: https://www.donaukurier.de/archiv/auf-der-suche-nach-dem-stern-3276150
© 2024 Donaukurier.de