Schrobenhausen

Lebensfreude und Besinnung

Die Schulfamilie des Gymnasiums gestaltete in der Stadtpfarrkirche ein stimmiges Adventskonzert

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr
Sänger, Streicher und noch viele Musiker mehr kredenzten ihren Zuhörer in St. Jakob ein ganz spezielles Konzerterlebnis. −Foto: De Pascale, Ute

Schrobenhausen (SZ) St. Jakob ist komplett gefüllt, als das Gymnasium am Dienstag zum Adventskonzert aufspielt. Die Besucher werden nicht enttäuscht: Schüler wie Lehrer - vor wie hinter den Kulissen - zaubern Momente des Innehaltens, aber auch Momente voller Fröhlichkeit in das Gotteshaus.

Es ist eine stimmige Atmosphäre, die das Team des Gymnasiums am Dienstagabend in der Stadtpfarrkirche kreiert. Optisch, mit toller Beleuchtung, bei der sogar die Struktur der jahrhundertealten St. Jakobs-Säulen zum Vorschein kommt wie sonst kaum. Aber vor allem mit den vielen engagierten Kindern und Jugendlichen, von den Kleinsten bis rauf zu jenen, für die die Zeit am Gymnasium bald zu Ende gehen wird. Seit Schuljahresbeginn hätten sich seine Schüler auf dieses Konzert vorbereitet, erzählt Schulleiter Markus Köhler.

Stadtpfarrer Josef Beyrer ist - nachdem der Hymnus "Veni, redemptor gentium" der Choralschola verklungen ist - überzeugt: Spätestens jetzt müsste man doch eigentlich wissen, warum Latein zu lernen so seine Vorteile habe. Später gibt es weitere Versionen zum vielleicht ältesten Lied der Adventszeit, "Nun komm, der Heiden Heiland". Und Beyrer sagt: Manchmal sei es wichtig, den Kern von Weihnachten wieder freizulegen, "sonst bleibt nur ein Stückchen Folklore".

Einen großen Schritt in diese Richtung geht dieses Adventskonzert auch. So nimmt Religionslehrer Christian Schiele das an diesem Abend beginnende Chanukkafest zum Anlass, um auf Parallelen hinzuweisen: "Juden wie Christen zünden in dunklen Zeiten Kerzen an", drückten damit aus, worauf es bei all dem Trubel rund um die großen Feste wirklich ankommt. Das traditionelle jiddische "A Dreydl" hatte der Unterstufenchor zuvor dazu passend gesungen. Und es gibt noch mehr Texte, die die Zuhörer über den vorweihnachtlich-kommoden Tellerrand hinausspitzeln lassen. Gedanken einer Kerze etwa: "Je mehr ihr für andere brennt, umso heller wird es in euch selbst." Andrea Hamel erinnert mit "Ich fange bei der Krippe an" an das sich gen Ende neigende Luther-Jahr. Mit dem Choral "Ein feste Burg ist unser Gott" aus Mendelssohn Bartholdys Reformationssinfonie nimmt sich auch das Orchester dieses Themas an, zündet buchstäblich mit Pauken und Trompeten ein bombastisches Klangfeuerwerk in der Stadtpfarrkirche.

Juniorstreicher sowie verschiedene Ensembles zeigen, dass das Spektrum an musikbegeisterten Gymnasiasten noch weitaus größer ist. Es gibt eine wunderschöne Version von "Greensleeves to a Ground" sowie zünftig Anmutendes einer Volksmusikgruppe. Lebensfreude pur bringt der Mittelstufenchor mit "Joy to the World" rüber. Zum Weinen schön dagegen: "Deep River" vom Oberstufenchor. Claudia Czauderna vom Elternbeirat dürfte den Besuchern aus der Seele sprechen, als sie den vielen Engagierten für diesen "kurzen Moment der Einkehr und der Besinnung" dankt. Musikfachschaftsleiterin Rita Brunner indes ermuntert die Gäste vor dem Nachhauseweg: "Gehen Sie mit offenem Herzen!" Schließlich kommen die an diesem Abend zusammengetragenen Spenden der SZ-Aktion "Vorweihnacht der guten Herzen" zugute.

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