Haushalt
''Wer ist bei Ihnen zu Hause Finanzminister?''

15.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr

Wer kann besser mit Geld umgehen – Frauen oder Männer? Aktuelle Umfragen zeichnen ein differenziertes Bild.

Die Zeit ist wohl gerade reif dafür, altmodische Klischees und Rollenvorstellungen über Männer und Frauen weit über Bord zu werfen. Das trifft auch auf die Frage zu, wer besser mit Geld umgehen kann. Eine repräsentative Umfrage des renommierten Forsa-Instituts ergab, dass 32 Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass Frauen besser mit Geld umgehen können, 19 Prozent sprechen diese Eigenschaft den Männern zu. Befragt wurden gleich viele Frauen und Männer. Die Mehrheit ist mit 47 Prozent allerdings der Ansicht, dass bei der Fähigkeit, mit Geld umzugehen, keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt.

Blickt man genauer auf die Zahlen, zeigt sich, dass Männer und Frauen jeweils ihrem eigenen Geschlecht mehr zutrauen. Jedoch sind die Frauen in weit stärkerem Maße von sich überzeugt. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Unter den befragten Frauen sagen 38 Prozent, dass Frauen das bessere Händchen für Geldangelegenheit haben und 10 Prozent, dass dieses Geschick eher bei den Männern liegt. Unter den befragten Männern dagegen sagen nur 28 Prozent, dass Männer besser mit Geld umgehen können, 25 Prozent dagegen glauben, dass Frauen diese Eigenschaft haben.

Das Bild wandelt sich allerdings, kommt die Rede auf konkrete Finanzgeschäfte. Auf die Frage, wer bei Kenntnissen über Anlageformen oder Erfahrungen mit Finanzierungsmöglichkeiten die Nase vorn hat, meint knapp die Hälfte aller Befragten, dass hier die Männer besser Bescheid wüssten. Und nur rund 8 Prozent sehen die Frauen dabei in einer aussichtsreicheren Position.

In Sachen Sparsamkeit wiederum haben offensichtlich die Frauen die Nase vorn. Einer aktuellen Umfrage einer Bonner Bank zufolge haben derzeit bei den Frauen 61 Prozent den Ehrgeiz, Geld auf die Seite zu legen. Unter den Männern sind es der Studie zufolge 43,9 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist der Vorsatz zu sparen bei den Frauen gestiegen, bei den Männern dagegen gesunken: Im vergangenen Jahr hatten 53,7 Prozent der Frauen das Ziel ins Auge gefasst, Geld zu sparen und 47,3 Prozent der Männer.

Zumindest statistisch dürfte bei vielen Haushalten der Spielraum da sein, wenigstens ein bisschen Geld auf die Seite zu legen: Einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zufolge (die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2016) wenden die deutschen privaten Haushalte rund 54 Prozent ihrer Konsumausgaben für Grundbedürfnisse wie Wohnen, Ernährung und Bekleidung auf. In konkreter Summe ausgedrückt sind das laut Destatis 1327 Euro im Monat je Haushalt.