Arbeit
Steigende Zahl an Multijobbern in der Region

15.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr

Christine Niedermeier ist bei Weitem nicht die einzige Berufstätige, die mehr als einen Job hat. Unter den rund 32 Millionen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland zählt die Bundesagentur für Arbeit mehr als 3,2 Millionen Mehrfachbeschäftigte.

Auch in Ingolstadt und der Region 10 gibt es demnach das Phänomen Multijobber: Von rund 60 400 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Ingolstadt haben mehr als 5500 mindestens zwei Jobs, in der Region 10 sind es circa 20 000 von rund 200.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten.

Vergleicht man die Zahlen von 2007 mit denen von 2017, zeigt sich ein eindeutiges Bild: Die Multijobber werden immer mehr – auch in einer Region mit Vollbeschäftigung. 2007 waren es in Ingolstadt nur rund 3000 und in der Region 10 rund 11 400 Menschen, die mehrfach beschäftigt waren. Peter Kundinger, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Ingolstadt, hat für diese Entwicklung eine Erklärung: „Man denkt immer, dass es in Ingolstadt und der Region nur Topverdiener gibt. Aber dem ist nicht so. Klar, ein großer Teil profitiert von dem großen Autohersteller, aber viele andere arbeiten in schlechter bezahlten Branchen wie der Gastronomie, im Verkauf, in Pflegeberufen oder bei Zulieferern.“ Diese verdienten oftmals nicht gut genug und seien neben ihrem Hauptberuf auf einen Nebenjob angewiesen, – gerade weil die Mieten immer mehr steigen.

Wer neben seinem Hauptberuf noch eine andere Beschäftigung ausüben möchte, hat mehrere Möglichkeiten: Die meisten Berufstätigen kombinieren wie Christine Niedermeier eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit einem Minijob auf 450-Euro-Basis. Andere haben zwei sozialversicherungspflichtige Jobs, wieder andere verdienen nebenbei als Selbstständige und manche üben mehrere Minijobs gleichzeitig aus.