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''Kostenfaktor allein nicht entscheidend''

15.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:41 Uhr
Markus Menne −Foto: DK

Markus Menne ist der Prokurist der DONAUKURIER Post GmbH. Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen privaten Briefdienst, dessen Service bisher nur Firmen in Anspruch nehmen können.

Herr Menne, es ist immer ein Risiko, ein Unternehmen zu gründen. Die DONAUKURIER Post GmbH ist dieses Wagnis eingegangen. Auf welcher Grundlage wurde diese Entscheidung getroffen?

Markus Menne: Die Marktlücke war da. Es gab in Ingolstadt seit mehr als acht Jahren keinen privaten Briefdienst mehr. Daran haben wir uns orientiert. Ingolstadt ist eine wirtschaftlich sehr starke Stadt. Das Potenzial ist da und unsere Dienstleistung wird angenommen.

 

Was benötigt man, um als neue Firma Fuß zu fassen?

Menne: Nachdem alle bürokratischen Voraussetzungen erfüllt sind, benötigt man viel Unterstützung, Fürsprecher, Leute, die Empfehlungen aussprechen. Die bekommt man nur, wenn man exzellente Qualität bietet. Darauf kann man aufbauen. Das ist das Fundament der Firma. Wenn wir von Qualität reden: Sie sind in Konkurrenz zur Deutschen Post getreten, also einem Unternehmen, das längst etabliert ist, das einen umfassenden Service bietet und in der gesamten Fläche vertreten ist.

 

Was bieten Sie, was die Deutsche Post nicht bietet?

Menne: Ein starkes Argument für uns ist die persönliche Ansprache. Unsere Kundenbetreuer sind vor Ort; der Kunde muss nicht bei einer Hotline anrufen. Wir bieten eine Sendungsverfolgung auch bei Standardbriefen an. Das macht die Deutsche Post AG nicht.

 

Können Sie auch bei den Kosten punkten?

Menne: Der Kostenfaktor ist wichtig und mit ausschlaggebend. Er dient jedoch nicht als Hauptargument. Es kommen der Zeitfaktor und der Komfort dazu. Ich möchte ein Beispiel nennen. Wenn ein Kunde ein Einschreiben über die Deutsche Post AG abwickelt, muss er zu einer Poststelle, sich dort in die Schlange einreihen und Wartezeiten in Kauf nehmen. Wir holen die Post ab und machen alles fertig. Sehr wichtig ist, dass der Kunde bei uns nicht in Vorleistung gehen muss. Er braucht keinen Vorrat an Briefmarken zu kaufen. Er muss deshalb auch keine Angst haben, dass die Marken aus dem Büro entwendet werden können. Das ist schon vorgekommen, wie ich in Gesprächen mit Kunden erfahren habe.

 

Sie sind jetzt etwa ein halbes Jahr auf dem Markt. Können Sie eine Zwischenbilanz ziehen?

Menne: In dieser Zeit ist sehr viel an Aufbauarbeit geleistet worden. Wir merken mit jedem Tag mehr, dass das Produkt in Ingolstadt angenommen wird und der Markt da ist. Wir haben im vergangenen Monat unseren 500 000 Brief in Ingolstadt zugestellt.

 

Wie schwierig ist es – in einer Region mit Vollbeschäftigung – Austräger zu bekommen?

Menne: Zu Beginn war das sehr schwer. Mittlerweile haben wir 25 Mitarbeiter, die mit der Zustellung unserer Briefsendungen betraut sind. Durch Mundpropaganda und steigenden Bekanntheitsgrad steigen die Bewerbungszahlen. Manche von ihnen haben keinen Führerschein, tun sich also auf dem Arbeitsmarkt schwer. Hier können sie vor Ort arbeiten.

 

Wie geht es nun weiter?

Menne: Wir müssen uns kontinuierlich weiter verbessern und das Marktpotenzial ausschöpfen. Ebenso möchten wir nicht nur auf Unternehmens-, sondern auch auf Verbandsebene aktiv werden. Wir planen, unseren Servicebereich auf den gesamten Erscheinungsbereich des DONAUKURIER auszudehnen. Wir möchten unsere Dienste auch mit eigenen Briefmarken und Briefkästen vor allem in der Stadtmitte auch Privatkunden anbieten.

 

Vielen Dank für das Gespräch.