Kellerhals verklagt Haas

23.06.2014 | Stand 02.12.2020, 22:33 Uhr

Frankfurt/Ingolstadt (DK) Der Krach zwischen Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals und dem Media-Saturn-Mutterkonzern Metro geht munter weiter. Wie Media-Saturn-Interimschef Pieter Haas jetzt der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS) verriet, will Kellerhals den amtierenden Chef der Media-Saturn-Holding (MSH) aus dem Amt klagen.

„Das stimmt. Die Convergenta, die Gesellschaft von Herrn Kellerhals, hat mich verklagt und will eine Unterlassungsverfügung gegen mich erwirken“, wird Haas von dem Blatt zitiert.
 
Haas, der 2013 von Media-Saturn zur Metro gewechselt war, hatte im Mai die Leitung der Ingolstädter Elektronikmarktkette von Horst Norberg übernommen. Dieser hatte nach heftigen Querelen mit Kellerhals das Handtuch geworfen und seinen Rücktritt von dem Spitzenjob erklärt.
 
Haas nimmt Kellerhals’ Attacken indes gelassen. Schon in einem Interview mit unserer Zeitung Mitte Juni hatte er gesagt: „Im Moment leite ich die Geschäfte. Das mag nicht jedem gefallen, aber es ist die Realität.“ Der FAS sagte er nun, für Kellerhals stehe „abermals ganz offenkundig nicht das Unternehmen im Vordergrund“. Seine „unnötigen Störfeuer“ könne Media-Saturn aber „gerade gar nicht brauchen“. Andererseits stehe die Geschäftsführung des Unternehmens „vollkommen geschlossen“ hinter der gemeinsam verfolgten und nun umgesetzten Strategie.
 
Dazu gehört laut FAS unter anderem auch, künftig mehrmals täglich die Preise in den Märkten zu ändern. Das werde gerade in Holland getestet, „wo wir flächendeckend elektronische Preisschilder eingeführt haben“, sagt Haas. Media-Saturn passt sich nach seinen Worten damit nicht nur den aktuellen Marktpreisen, sondern auch den Gepflogenheiten im Online-Handel an: „Amazon macht das tausende Mal am Tag, die haben das zur Kunst erhoben.“