Skurrile Stellenanzeige - Kellerhals sucht auf seiner Website neuen Media-Saturn-Chef

23.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:47 Uhr
Erich Kellerhals −Foto: Strisch

Ingolstadt (dk) Der Streit zwischen Media-Saturn-Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals und und dem Mehrheitseigner, der Düsseldorfer Metro AG, hat einen neuen – durchaus skurrilen – Höhepunkt erreicht. Auf seiner Homepage sucht Kellerhals nun einen Nachfolger für den noch amtierenden Media-Saturn-Chef Horst Norberg, der, wie es auf der Website heißt, demnächst aus dem Unternehmen ausscheide und sich in den Ruhestand begebe.

Dass ein Chef für ein Unternehmen mit 65.000 Mitarbeitern per öffentlicher Stellenanzeige gesucht wird, ist mehr als unüblich. Vor allem ist die Aktion aber ein Affront gegenüber Norberg und auch der Metro AG. Denn eigentlich darf Kellerhals den Chefposten gar nicht auf eigene Faust besetzen. Das gibt er sogar in seiner Online-Stellenanzeige zu: „Die Entscheidung über ihre Bewerbung kann nur gemeinsam mit unserem Mitgesellschafter Metro AG beschlossen werden.“ Natürlich teilt Kellerhals zwischen den Zeilen ordentlich gegen die Metro aus: Klein gedruckt lautet der letzte Satz: „Bewerber aus dem eigenen Unternehmen Media Markt und Saturn sind willkommen.“ Mit einem Metro-Mann will Kellerhals die Chef-Stelle lieber nicht besetzt wissen: „Die Metro AG hat wenige Mitarbeiter mit entsprechender Erfahrung über die Vorteile von einer Organisation mit zentralen und dezentralen Strukturen.“

Dass er mit dem aktuellen Kurs des Mehrheitseigners von Media-Saturn nicht ganz zufrieden ist, lässt sich aus folgendem Satz erahnen: „Media Markt und Saturn haben hohe Entwicklungspotenziale, die noch nicht genutzt werden.“

Von der Media-Saturn-Pressestelle gibt es zu der ungewöhnlichen Aktion nur ein kurzes, schriftliches Statement: „Der Vertrag von Horst Norberg als CEO der Media-Saturn-Holding GmbH läuft noch bis Ende 2015. Es ist Aufgabe der Gesellschafter, eine Nachfolgeregelung für die CEO-Position zu treffen und nicht ungewöhnlich, dass die Vorbereitungen für die Nachbesetzung einer solchen Position mit einem entsprechenden Vorlauf beginnen.“

Bleibt abzuwarten, wie Metro-Chef Olaf Koch auf die Kellerhals-Offerte reagiert.