850 Beschäftigte machen bei Warnstreiks Druck auf Textil- und Bekleidungsindustrie

Vor der dritten Verhandlungsrunde

15.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr
Bei Ideal in Ingolstadt streikten heute über 150 Beschäftigte. −Foto: IG Metall

Ingolstadt (dk) 850 Beschäftigte haben sich heute allein in Bayern an den Warnstreiks in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie beteiligt. Bei den Automobilzulieferern Faurecia Autositze in Neuburg und Ideal in Ingolstadt haben jeweils drei Schichten zeitweise ihre Arbeit niedergelegt. Bei Faurecia haben sich gut 660 Beschäftigte beteiligt, bei Ideal über 150.

Damit haben die Beschäftigten den Druck auf die Arbeitgeberseite in der gleichzeitig in Saarlouis stattfindenden dritten Verhandlungsrunde erhöht. Bis jetzt gibt es dort kein Ergebnis.

Erich Seehars, zuständiger Sekretär der Geschäftsstelle Ingolstadt, sagt: „Die Beschäftigten haben einen kleinen Vorgeschmack auf ihre Kampfbereitschaft für einen guten Tarifvertrag gegeben. Die Arbeitgeber sollten ihre Blockadehaltung überdenken. Wenn die dritte Verhandlungsrunde kein Ergebnis bringt, werden wir die Warnstreiks in Bayern ausweiten. Unsere Mitglieder in den Betrieben sind stark verärgert über das bisherige unzureichende Arbeitgeberangebot."

Die IG Metall fordert eine Entgelterhöhung von 4,5 Prozent und Verbesserungen bei der Altersteilzeit. Die Arbeitgeber haben vier Nullmonate, 1,4 Prozent und 1,5 Prozent in zwei Schritten über eine Laufzeit von 28 Monaten angeboten. Eine Verbesserung der Altersteilzeitregelung lehnen sie ab.