Wolfsburg (DK
Chinesen bremsen Volkswagen

Probleme in Fernost: Wolfsburger Autokonzern liefert im Januar weniger Fahrzeuge aus

17.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Foto: DK

Wolfsburg (DK) Die Verkaufsmaschine von VW stottert: Wegen weniger Auslieferungen im größten Markt China startet der Gesamtkonzern mit einem Absatzminus ins neue Jahr. Weltweit gingen die Verkäufe im Januar im Vergleich zum Anfangsmonat 2015 um 4 Prozent auf 813 700 Fahrzeuge zurück, wie das Unternehmen in Wolfsburg am Freitag mitteilte.

Weniger Steuersubventionen für Kompaktwagen in China, aber auch hausgemachte Probleme verursachten bei VW dort einen regelrechten Absatzeinbruch um 14 Prozent auf 344 000 Autos. Konzernvertriebschef Fred Kappler rechnet dennoch im Gesamtjahr mit Wachstum in China.

Die Regierung in Peking hatte ihre kräftigen Steuervergünstigungen für Kleinwagen Ende 2016 gekappt, das schlug sich vor allem bei den Zahlen der Kernmarke mit dem VW-Logo nieder. Autoanalyst Frank Schwope von der NordLB schrieb, der deutliche Rückgang dürfte an vorgezogenen Käufen der chinesischen Autofahrer liegen. Die Abhängigkeit des VW-Konzerns von China werde in Zukunft weiter zunehmen.

Auch die teureren Audi-Karossen fanden weniger Abnehmer im Land. Derzeit streitet sich die VW-Tochter mit ihren bisherigen chinesischen Händlern, weil sie ihr Netz mit dem neuen Partner SAIC deutlich breiter aufstellen will. Das gefällt den Autohäusern des Joint-Venture-Partners FAW nicht. Audi hatte gut ein Drittel Autos weniger in China verkauft, weltweit waren es 13,5 Prozent weniger. Bei der VW-Kernmarke betrug das weltweite Minus fast 5 Prozent.

Bessere Zahlen in Europa, in Südamerika und auch den USA konnten das Minus nicht wettmachen. In Deutschland wurde der Konzern den Angaben zufolge 1,6 Prozent mehr Fahrzeuge los. Bei den VW-Fahrzeugmarken verzeichnete Seat mit 16,5 Prozent im Januar die stärksten Zuwächse. Die renditestarke Sportwagentochter Porsche verkaufte 0,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die tschechische VW-Tochter Skoda verbesserte ihren Absatz um 2,4 Prozent.