Tianjin
Zuversichtliche Autobauer

Audi und Daimler setzen weiter auf China Neues Getriebewerk

22.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:24 Uhr

Tianjin/Peking (DK) Trotz der sich abschwächenden Wirtschaft in China rechnen Audi und Daimler weiterhin mit guten Geschäften auf ihrem wichtigsten Absatzmarkt. Die Verkäufe würden durch den anstehenden Start des neuen Audi A4 in der zweiten Jahreshälfte einen "zusätzlichen Schub" erhalten, sagte Joachim Wedler (Foto), China-Chef der Ingolstädter VW-Tochá †ter, gestern bei der Eröffnung eines neuen Getriebewerks in der nordchinesischen Hafenstadt Tianjin.

Zuversichtlich äußerte sich gestern auch Daimlers China-Chef Hubertus Troska, der in Peking eine "weiter gute" Entwicklung für das Chinageschäft vorhersagte. Beide Autohersteller können bisher auf ein erfolgreiches Jahr im Reich der Mitte zurückblicken. Zwischen Januar und Juli steigerte Audi seine Verkäufe um 6,5 Prozent und bleibt damit der größte Premiumhersteller in China. Noch besser lief es bei Daimler. Mit einem Absatzplus von 33 Prozent lag die Hauptmarke Mercedes-Benz dort in absoluten Zahlen in den ersten sieben Monaten zwar weiterhin hinter Audi, schob sich aber vor den Münchner Erzrivalen BMW.

Im vergangenen Jahr war Chinas Wirtschaft mit 6,9 Prozent so schwach gewachsen wie seit 1990 nicht mehr. Auf die Abkühlung der Konjunktur hatte die Regierung mit einer Senkung der Mehrwertsteuer für kleinere Motoren reagiert, worauf sich der Automarkt wieder deutlich stabilisierte: In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden auf dem weltgrößten Automarkt 12,4 Millionen Fahrzeuge verkauft - ein Plus von 11,1 Prozent.

Falls die Steuerrabatte wie geplant Ende Dezember auslaufen, erwartet Audis China-Chef Wedler zum Ende des Jahres dennoch einen weiteren "außerordentlichen" Anstieg der Verkäufe. Dieser Sondereffekt würde sich dann aber wahrscheinlich negativ auf den Jahresstart 2017 auswirken. Daimlers China-Chef Troska äußerte dagegen die Hoffnung, dass die Rabatte in die Verlängerung gehen könnten.

In der neuen, von VW und Audi gemeinsam betriebenen Fabrik in Tianjin werden 7-Gang-S-tronic-Getriebe für das neue Mittelklassemodell A 4 L und andere in China produzierte Autos gefertigt. Bei voller Kapazitätsauslastung sollen dort den Audi- Angaben zufolge jährlich 240 000 Getriebe gefertigt werden. ‹ŒFoto: Wu Hong/dpa