Stuttgart
IG Metall verlangt ein klares Signal

07.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr

Stuttgart/Berlin (DK) In der dritten Runde der Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie im Südwesten will die IG Metall am kommenden Donnerstag ein konkretes Signal vonseiten der Arbeitgeber sehen.

Gebe es weiter keine Bereitschaft, inhaltlich über die Forderungen der Gewerkschaft zu diskutieren, werde es "extrem schwierig, nur mit Warnstreiks durch die Tarifrunde zu kommen", sagte Bezirksleiter Roman Zitzelsberger (Foto) und verwies damit auf die Möglichkeit, dass die IG Metall die Verhandlungen recht schnell für gescheitert erklären und über unbefristete Streiks abstimmen lassen könnte.

"Ich möchte den Ton nicht verschärfen", sagte Zitzelsberger. "Aber wir brauchen nicht noch eine fünfte, sechste, siebte, achte Verhandlung, um uns im Kreis zu drehen, sondern wir brauá †chen am Donnerstag ein klares Signal von den Arbeitgebern, dass sie an einer Lösung zum Thema Arbeitszeit interessiert sind." Von heute an sind in ganz Deutschland Warnstreiks angekündigt. Morgen sollen in Bayern Aktionen auch bei Audi und BMW stattfinden.

Die Gewerkschaft verlangt für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche sechs Prozent mehr Geld. Zudem fordert sie eine Option zur Absenkung der Arbeitszeit auf 28 Wochenstunden für alle Beschäftigten - inklusive finanziellem Teilausgleich etwa für Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder und Angehörige von Pflegebedürftigen.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hält die Forderungen der IG Metall für rechtswidrig. "Wir haben kein Verständnis für die Warnstreiks", erklärte Oliver Zander, Hauptgeschäftsführer von Gesamtmetall, unserer Berliner Redaktion. Nach Ansicht des Verbands ist der geforderte Lohnausgleich bei Absenkung der Arbeitszeit auf 28 Wochenstunden illegal, weil ungerecht gegenüber bereits Teilzeit arbeitenden Beschäftigten. "Einen rechtswidrigen Tarifvertrag können wir nicht unterschreiben, egal, wie viel Druck die IG Metall macht", so Zander. ‹ŒFoto: Gollnow/dpa