Seoul
Dokumente gefälscht?

Haftbefehl gegen VW-Manager in Südkorea

24.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Seoul (AFP) Im Zuge von Ermittlungen zur Abgas-Affäre ist in Südkorea ein VW-Manager festgenommen worden. Ein Gericht in Seoul habe gegen den leitenden Angestellten des südkoreanischen Zweigs des Autobauers Haftbefehl erlassen, sagte ein Behördensprecher am Freitag.

Er steht demnach im Verdacht, für Abgas-Kontrollen Dokumente gefälscht zu haben, um eine Verkaufsgenehmigung für den südkoreanischen Markt zu erhalten. Der Nachrichtenagentur Yonhap zufolge will das Gericht klären, ob der Manager auf Anordnung aus Deutschland handelte.

Volkswagen hatte im September 2015 nach Ermittlungen von US-Behörden einräumen müssen, weltweit in rund elf Millionen Diesel-Fahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben. Dem Konzern drohen hohe Strafzahlungen und Schadensersatzforderungen.

Während der Konzern europäischen Kunden eine Entschädigung bisher nicht in Aussicht gestellt hat, sollen einzelne Kunden in den USA offenbar bis zu 7000 Dollar erhalten. Dort will der Konzern nach Angaben aus informierten Kreisen etwa zehn Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro) Entschädigung zahlen. In Südkorea war VW im November zu einer Strafzahlung von 14,2 Milliarden Won (11,5 Millionen Euro) und dem Rückruf von 125 500 Diesel-Autos verdonnert worden.