Sengenthal
Kein Mast mehr aus Sengenthal

Bögl macht Betonteilfertigung für Windkraftanlagen dicht

30.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:17 Uhr

Sengenthal (DK) "Wegen 10 H und wegen verunglückter Ausschreibungsregeln mussten wir in Bayern unsere Fertigung für die Windkraft in unserem Werk für Windmast-Betonteile in Sengenthal einstellen." Das gab Michael Bögl bei der Eröffnung des größten Waldwindparks in Bayern am vergangenen Freitag bekannt.

Bögl ist einer der Geschäftsführer der Max Bögl Ostwind GmbH (MBO). An seinem zweiten Mastproduktionsstandort im schleswig-holsteinischen Osterrönfeld hält die Max Bögl Fertigteilwerk Gmb & Co. KG dagegen fest - wohl auch wegen besserer Aussichten für den Bau von Windkraftanlagen in Norddeutschland und Skandinavien.

Das Werk in Sengenthal war erst vor wenigen Jahren eingeweiht worden, mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) als Ehrengast. Von dort aus wurden vor allem Betonsegmente für Hybridmasten nach Süddeutschland und ins umgebende Ausland geliefert.

Der von MBO realisierte Park mit 16 Windkraftwerken (WKW) wurde in den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Eichstätt errichtet. Was in den Gemeinden Raitenbuch und Schernfeld gelang, ist wegen der 2015 im Freistaat eingeführten 10 H-Abstandsregel und dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz EEG des Bundes in Baykünftig kaum mehr umsetzbar.

Die 10 H-Regel fordert das Zehnfache der Windradhöhe als Abstand zur Wohnbebauung. Und das EEG 2017 schreibt Ausschreibungen für Ökokraftwerke vor. Bei denen können bayerische Anlagenplaner mit ihrer Preiskalkulation wegen weniger Wind kaum gegen solche aus anderen Bundesländern mithalten. ‹ŒHeinz Wraneschitz