Schweinfurt (DK
IG Metall: Richtig harte Tarifrunde

09.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr

Schweinfurt (DK) Die bayerischen Metaller haben ihre Warnstreiks für mehr Lohn und kürzere Arbeitszeiten gestern ausgeweitet. Wie die Gewerkschaft IG Metall mitteilte, legten bis zum Nachmittag rund 6000 Beschäftigte im Freistaat die Arbeit nieder.

Der bayerische IG-Metall-Chef Jürgen Wechsler sagte bei einer Kundgebung mit rund 4000 Beschäftigten in Schweinfurt: "Diese Tarifrunde wird eine richtig harte Auseinandersetzung. Vielleicht so hart wie seit 20 Jahren nicht mehr." In Schweinfurt legten allein bei Schaeffler, Bosch-Rexroth, ZF und SKF etwa 4000 Beschäftigte die Arbeit nieder.

Bundesweit waren nach Angaben der Gewerkschaft gestern rund 60 000 Beschäftigte aus 280 Branchenbetrieben an Warnstreiks beteiligt. Der Schwerpunkt der Aktionen lag in Nordrhein-Westfalen, wo sich laut IG Metall rund 32 000 Beschäftigte aus 140 Betrieben an Warnstreiks beteiligten.

Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Lohn und das Recht für jeden Beschäftigten, seine Arbeitszeit bis zu zwei Jahre lang von 35 auf 28 Stunden pro Woche zu verkürzen, mit teilweisem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber haben nach einer Einmalzahlung zwei Prozent mehr Lohn angeboten. Außerdem wollen sie die Arbeitszeit verlängern können. Wechsler nannte dies eine "bodenlose Frechheit".

Der Hauptgeschäftsführer des bayerischen Arbeitgeberverbandes vbm, Bertram Brossardt, wies das als reine Stimmungsmache zurück. Lohnzuschüsse für einzelne Gruppen, die ihre Arbeitszeiten verkürzen, sehen die Arbeitgeber als juristisch fragwürdig an. Die dritte Verhandlungsrunde im Tarifbezirk Bayern findet am kommenden Montag in Nürnberg statt.