Schrobenhausen
Bei Bauer wächst die Zuversicht

Schrobenhausener Spezialtiefbaukonzern profitiert im 1. Quartal besonders von seiner Maschinensparte

15.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:07 Uhr

Mit seinen Tiefbohrgeräten ist der Bauer-Konzern - hier bei einer Hausmesse in Schrobenhausen - wieder besser im Geschäft. Im 1. Quartal ging der Spartengewinn deutlich in die Höhe. - Foto: Bauer AG

Schrobenhausen (DK) Der Bauer-Konzern ist überraschend gut ins neue Geschäftsjahr gestartet. Umsatz und operatives Ergebnis verbesserten sich in den ersten drei Monaten deutlich. Das Unternehmen hat daher die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt.

In der Baubranche enden die ersten drei Monate eines jeden Geschäftsjahres saisonüblich mit roten Zahlen. Der Spezialtiefbau- und Maschinenbaukonzern Bauer hat hingegen im 1. Quartal deutlich von der positiven Entwicklung seiner Maschinensparte profitiert. Und so blieb das mit 110 Tochterfirmen in rund 70 Ländern tätige Unternehmen insgesamt operativ in der Gewinnzone. Das Geschäft sei "außergewöhnlich gut" angelaufen, die wesentlichen Kennzahlen bestätigten "die Trendwende im operativen Geschäft", teilte der Konzern gestern in Schrobenhausen mit.

Demnach zog bei Bauer die Gesamtkonzernleistung von Januar bis März im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 18,9 Prozent auf 455,7 Millionen Euro an. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) verbesserte sich von 4,8 Millionen auf 8,5 Millionen Euro. Nach Steuern fiel allerdings noch ein Verlust von 3,9 Millionen Euro an, der jedoch deutlich unter dem Minus von 9,6 Millionen Euro im 1. Quartal 2016 lag. Gleichzeitig kamen auch mehr Aufträge herein: Der Auftragsbestand erhöhte sich um 4,3 Prozent auf 1,044 Milliarden Euro - und dies, obwohl Ende 2016 durch den Verkauf von Anteilen an einer Immobiliengesellschaft noch "ein hoher zweistelliger Millionenbetrag aus dem Auftragsbestand ausgebucht" worden war.

Im Segment Bau liefen den Angaben zufolge nahezu alle Projekte ohne Verzögerung an. Die Gesamtkonzernleistung kletterte um 33,5 Prozent auf 213,4 Millionen Euro. Gleichwohl geriet die Sparte operativ mit 200 000 Euro ins Minus, nachdem das Ebit im 1. Quartal des Vorjahres noch mit 1 Million Euro positiv ausgefallen war. Wegen der Ausbuchung von Auftragsbeständen sank hier der Auftragsbestand leicht von 584,7 auf 578,3 Millionen Euro.

Deutlich verbessert hat sich das Geschäft mit Maschinen für den Spezialtiefbau: Die Gesamtkonzernleistung stieg hier um 16,2 Prozent auf 191,7 Millionen Euro, der Umsatz erhöhte sich um 17,5 Prozent auf 126,7 Millionen Euro. Dies und die Auslieferung einiger Großgeräte führten den Angaben zufolge zu einer deutlichen Verbesserung des Ebit von 5,9 auf 9,3 Millionen Euro. Dank des positiven Auftragseingangs legte der Auftragsbestand von 129,2 auf 168,8 Millionen Euro zu. Die Maschinenbausparte von Bauer hatte mehrere Jahre vor allem unter den immensen Überkapazitäten auf dem chinesischen Markt und entsprechendem Preisdruck gelitten.

In einer "Stabilisierungsphase" befindet sich dagegen das jüngste Segment Resources, das Bauer in den vergangenen Jahren umfangreich reorganisiert hat. Die Sparte, in der die Aktivitäten in den Bereichen Wasser, Umwelt und Bodenschätze konzentriert sind, verzeichnete ein Minus der Gesamtkonzernleistung um 11,4 Prozent auf 63,4 Millionen Euro. Operativ blieb das Segment weiter in den roten Zahlen, doch verbesserte sich das Ebit immerhin um 1,3 Millionen auf minus 0,3 Millionen Euro. Der Auftragsbestand legte hier um 3,5 Prozent auf 297,2 Millionen Euro zu.

Vorstandschef Thomas Bauer äußerte sich zuversichtlich zu den Quartalszahlen: "Das Vorjahr brachte für unsere Unternehmen eine klare Trendwende im operativen Geschäft, die wir nun verstärken wollen", sagte er der Mitteilung zufolge. Im grundsätzlich volatilen Markt sehe der Konzern "einen positiven Trend, von dem wir profitieren dürften". Für das Gesamtjahr 2017 geht das Unternehmen weiterhin von einer Gesamtkonzernleistung in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro, einem Ebit von etwa 75 Millionen Euro und einem Ergebnis nach Steuern von etwa 23 bis 28 Millionen Euro aus.

Im Jahr 2016 hatte der Bauer-Konzern mit rund 10 800 Beschäftigten eine Gesamtkonzernleistung von knapp 1,6 Milliarden Euro, ein Ebit von 68,3 Millionen Euro und ein Ergebnis nach Steuern von 14,4 Millionen Euro erzielt.