Schanghai
Zwei Länder, ein Jet

China und Russland bauen Langstreckenflieger

22.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Schanghai (AFP) China und Russland entwickeln gemeinsam einen Langstreckenflieger und machen damit den Marktriesen Boeing und Airbus Konkurrenz. Die chinesische Staatsá †firma Comac und das russische Unternehmen UAC besiegelten gestern in Schanghai die bereits zuvor angekündigten Pläne und gründeten ein Gemeinschaftsunternehmen.

Es soll ein Passagierflugzeug mit 280 Plätzen und einer Reichweite von 12 000 Kilometern bauen. Solch eine Maschine wäre eine Konkurrenz für den A 350 von Airbus und die 787 von Boeing.

Das Joint Venture hatten der chinesische Präsident Xi Jinping und sein russischer Kollege Wladimir Putin bei dessen Besuch in Peking im Juni 2016 vereinbart. Chinesischen Medienberichten zufolge sollen umgerechnet bis zu 18 Milliarden Euro investiert werden.

Comac-Chef Jin Zhuanglong erklärte, das Gemeinschaftsunternehmen stehe für den Fortschritt, den das Projekt schon gemacht habe. "Wir streben danach, das Projekt zu einem Vorbild chinesisch-russischer Zusammenarbeit zu machen."

Die Commercial Aircraft Corporation of China (Comac) hat auch den Mittelstreckenflieger C 919 entwickelt, die erste Maschine dieser Art "Made in China". Sie absolvierte Anfang Mai ihren Jungfernflug.

China will eine mächtige nationale Flugzeugindustrie aufbauen. Sie ist bereits auf dem Weg zum größten Käufer von Flugzeugen: Airbus spricht von 6000 benötigten Maschinen in den kommenden 20 Jahren, Boeing sogar von 6800.