Rüsselsheim
"Keine illegale Software"

Opel-Chef Neumann weist Manipulationsvorwürfe zurück

17.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:48 Uhr

Rüsselsheim (AFP) Vier Tage nach der Veröffentlichung neuer Vorwürfe gegen Opel wegen angeblicher Abschaltprogrammierungen bei der Abgas-Reinigung hat sich Vorstandschef Thomas Neumann persönlich zu Wort gemeldet. Er erklärte gestern in Rüsselsheim, die Anschuldigungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH), des "Spiegel" und des ARD-Magazins "Monitor" seien falsch.

"Wir bei Opel setzen keine illegale Software ein", bekräftigte Neumann. Die Anschuldigungen seien "irreführende, übermäßige Vereinfachungen und Fehlinterpretationen der komplexen Zusammenhänge eines modernen Diesel-AbgasReinigungssystems".

Diese "äußerst anspruchsvollen und integrierten Systeme" ließen sich nicht in isolierte Parameter zerlegen. Die Motoren von Opel entsprächen den gesetzlichen Vorschriften.

"Spiegel" und "Monitor" blieben auch nach den Äußerungen des Opel-Chefs bei ihrer Darstellung. Sie hatten gemeinsam mit der DUH in der vergangenen Woche berichtet, die Diesel-Modelle Zafira und Astra nutzten illegale Software, um die Abgas-Reinigung erst ab einer bestimmten Außentemperatur und bei schneller Beschleunigung abzuschalten.

Seit Bekanntwerden der Abgas-Manipulation bei VW hat die DUH Opel und weiteren Autobauern wiederholt schwere Manipulationsvorwürfe gemacht. Dem Verkehrsministerium wirft die Organisation Untätigkeit bei der Aufarbeitung der Affäre vor. Die Bundesregierung will die Vorwürfe vom Kraftfahrt-Bundesamt im Rahmen der ohnehin schon seit Monaten laufenden amtlichen Untersuchungen zum Diesel-Skandal prüfen lassen.