Petersbuch
Steine für die Welt

Ob Fensterbank oder Fassadenelement: Franken-Schotter international stark auf Expansionskurs

21.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

Foto: DK

Petersbuch (DK) "Natursteine für Haus und Garten" wirbt Franken-Schotter und stapelt ganz schön tief. Das Unternehmen auch mit Werken im Raum Eichstätt verkauft seine Produkte in mehr als 50 Länder - bis in die USA und nach Kuwait, wo ganze Wolkenkratzer mit Juraplatten aus dem Altmühltal verkleidet sind.

Sieben Standorte in Oberbayern und Mittelfranken bilden das Rückgrat der Franken-Schotter GmbH & Co. KG, neben Roth in Petersbuch, Erkertshofen, Kaldorf, Wegscheid und Wachenzell im Landkreis Eichstätt. Der Hauptsitz findet sich in Treuchtlingen-Dietfurt. Wobei der Firmenname täuscht: "Der Begriff Schotter ist irreführend, das ist eigentlich nur der Abfall aus unserer Natursteinproduktion", erklärt Torsten Zech, neben Karl Tratz einer der Geschäftsführer. "Regional sind wir einer der größten Schotter- und Mischgutproduzenten, in Deutschland gelten wir als führendes Naturstein-Unternehmen, und in Europa gehören wir zu den Top Fünf." Weltweit sieht der Betrieb sich als "der größte Produzent von Jura-Kalkstein als Naturwerkstein". Der Exportanteil liege bei mehr als 60 Prozent.

Standardware macht dabei nur einen Bruchteil der Gesamtherstellung aus. "90 Prozent sind kundenspezifische Fertigungen", sagt Torsten Zech. Aktuell stellt Franken-Schotter in Petersbuch unter anderem die Verkleidung für den mehr als 308 Meter hohen 35-Hudson-Yards-Tower im Westen Manhattans her, eines der höchsten Gebäude New Yorks. 23 000 Fassadenelemente aus Jura-Kalkstein mit 40 bis 50 Millimeter Stärke sollen bis November angebracht sein. Die Hauptarbeit erledigen jedoch fleißige Planer und Arbeiter im Kreis Eichstätt: Sie stellen jedes einzelne Stück passgenau her und versehen es mit Schrauben und einer Halterung, bevor es mit der Ware auf die lange Reise in die USA geht. "Dort muss jedes Element nur noch eingehängt werden."

Franken-Schotter hat Erfahrung mit solchen Aufträgen. Der 2011 fertiggestellte Al-Hamra-Tower in Kuwait-Stadt gilt mit 413 Metern Höhe und 77 Stockwerken als weltweit höchster mit Naturstein verkleideter Wolkenkratzer, die Fassade stammt ebenfalls aus den Werkhallen im Altmühltal. Trotzdem hat niemand im Unternehmen die Bodenhaftung verloren: "Wir machen nicht nur Großprojekte. Bei uns kann jeder noch seine zwei Fensterbänke bestellen", sagt Geschäftsführer Zech. Oder Steinkörbe für die Gartengestaltung, einen Löwenkopf aus Jura-Kalkstein neben dem Pool, Küchenarbeitsflächen, Fußbodenbeläge, Badausstattungen, Wegplatten und vieles mehr.

Das regionale Unternehmen beschäftigt derzeit rund 450 Mitarbeiter und kommt auf einen Jahresumsatz von 60 Millionen Euro. Knapp 34 Prozent der Erzeugnisse finden ihren Absatz in Deutschland, 22 Prozent gehen in den europäischen Export, 44 Prozent in den Rest der Welt - heuer unter anderem bis nach Hawaii und Indonesien. Rund 300 000 Tonnen Steinblöcke kommen jedes Jahr in die Verarbeitung, allein 2016 stellte die Firma 110 000 Quadratmeter Fassadenplatten her. "Die Zahl unserer Mitarbeiter hat sich seit 2004 verdoppelt, unser Umsatz verdreifacht", sagt Torsten Zech.

Trotz des Wachstums legen die Verantwortlichen großen Wert auf Nachhaltigkeit, sagen sie: "Bei sämtlichen Entscheidungen handeln wir im Hinblick auf eingesetzte Verfahren und Technologien nach umweltschonenden und energieeffizienten Grundsätzen." So kommen im Werk Petersbuch nach Firmenangaben 100 Prozent des Stroms aus nachhaltigen Quellen, moderne Sägen brauchen 75 Prozent weniger Diesel und bringen bis zum Doppelten der Ausbeute; es gibt zudem keine Steinabfälle.

Franken-Schotter erhielt diese Woche die Umwelt-Produktdeklarationen für ihre Fassadenplatten und Bodenbeläge, Hans Peters vom Institut Bauen und Umwelt in Berlin überreichte die Urkunde im Beisein von Gästen aus Politik und umliegenden Kommunen. Die Verleihung bestätige die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens, erklärte Geschäftsführer Zech. Für Architekten und Bauherren biete diese Produktdeklaration nun verlässliche Kennwerte für deutsche und internationale Zertifizierungssysteme zum nachhaltigen Bauen.