Peking (DK
Zurück zum Glück

Audi legt Streit mit chinesischen Händlern bei Voggenreiter: "Ein Meilenstein"

21.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:05 Uhr

Peking (DK) Audi hat nach eigenen Angaben den belastenden Konflikt mit seinen Händlern in China gelöst. "Der Streit ist beigelegt", sagte Vertriebschef Dietmar Voggenreiter am Samstag in Peking. Eine Vereinbarung mit "Eckpfeilern" über die künftige Zusammenarbeit sei unterzeichnet worden.

Im Reich der Mitte hat der Ingolstädter Autobauer Audi schwere Wochen hinter sich: Der Absatz der VW-Tochter war auf ihrem wichtigsten Markt in den ersten vier Monaten um 18 Prozent eingebrochen, weil viele der 450 chinesischen Vertragshändler wegen eines angekündigten Strategiewechsels des Autobauers bei den Verkäufen auf die Bremse getreten waren.

Damit protestierten sie dagegen, dass Audi neben seinem bisherigen chinesischen Partner FAW künftig auch mit dem SAIC-Konzern zusammenarbeiten will. Die Händler sollen durch die Partnerschaft mit SAIC neue Konkurrenz gefürchtet haben, die möglicherweise durch ein zweites Händlernetz entstanden wäre.

Laut der nun getroffenen Vereinbarung werde es jedoch auch mit SAIC an Bord nur ein Händler- und Vertriebsnetz geben. Das habe Audi laut Voggenreiter (Foto) ohnehin angestrebt, weil davon alle Seiten profitieren würden. "Das sehr konstruktive Abkommen ist ein strategischer Meilenstein für das Audi-Geschäft in China €, so der Vertriebschef. Nach Beilegung des Streits sei das Geschäft nun wieder auf dem Weg "zurück zur Normalität". Für das zweite Halbjahr erwartet Voggenreiter "eine schnelle Erholung des Absatzes".

Im Interview mit unserer Zeitung hatte Voggenreiter die Zwei-Partner-Strategie auch während des Streits verteidigt: Man nehme die "temporäre Absatzschwäche" bewusst in Kauf, so der Vertriebschef. "In ein paar Jahren werden wir froh sein um die Weichenstellungen, die wir heute treffen." ‹ŒFoto: Audi