München
Stimmungsdämpfer bei den Unternehmen

Ifo-Geschäftsklimaindex bleibt aber auf hohem Niveau Baubranche legt weiter kräftig zu

25.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr

München/Berlin (DK) Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September eingetrübt. Die vom ifo-Institut befragten Unternehmen waren sowohl mit ihrer aktuellen Geschäftslage als auch mit dem Ausblick für die kommenden Monate weniger zufrieden als im August.

"Die neue Legislaturperiode startet trotzdem mit dem Rückenwind einer starken Konjunktur", erklärte ifo-Präsident Clemens Fuest gestern in München. Der wichtige Geschäftsklimaindex fiel zwar um 0,7 auf 115,2 Punkte, "liegt jedoch weiterhin deutlich über seinem langfristigen Mittelwert".

Der ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtigstes Konjunkturbarometer der deutschen Wirtschaft. Im September sank der Teilindex für die Geschäftslage von 124,7 auf 123,6 Punkte und jener für die Erwartungen von 107,8 auf 107,4 Punkte.

Die Industrieunternehmen zeigten sich auf hohem Niveau deutlich weniger zufrieden mit ihren Geschäften und auch nicht mehr so optimistisch. Dennoch planen sie, ihre Produktion weiter auszuweiten. Auch im Großhandel gab es einen Dämpfer. Im Einzelhandel dagegen stieg der Geschäftsklimaindex. "Die Einzelhändler wollen vermehrt die Preise erhöhen", sagte Fuest. Während vor allem der Verkauf von Bekleidung florierte, seien die Autohändler von Sorgen geplagt.

Weiter aufwärts geht es auf dem Bau: Das Geschäftsklima in der Branche erreichte einen weiteren Rekordwert. Die Baufirmen waren den Angaben zufolge mit ihrer Geschäftslage zufrieden und noch optimistischer für die Zukunft.

Die Bauwirtschaft selbst meldete gestern ein weiteres Auftragsplus zum Auftakt des 2. Halbjahres. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie mitteilte, meldeten die Betriebe des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Anstieg des Auftragseingangs von nominal 7,4 Prozent. Damit steht in den ersten sieben Monaten des Jahres ein Orderplus von nominal 5,8 Prozent in den Büchern der Branche. Der Auftragsbestand lag laut ifo im August bei 3,9 Monaten - nach 3,6 Monaten im gleichen Vorjahresmonat.

Der Umsatz der Baubetriebe erhöhte sich den Angaben zufolge allein im Juli um nominal 11,3 Prozent. In den ersten sieben Monaten beträgt das Plus 10,4 Prozent.